Sicherung der Rohstoffversorgung: Produktionsplanung und Ertragsregelung unter Berücksichtigung von Risiko und Ungewissheit

Die forstliche Urproduktion stützt sich in der Betriebsplanung überwiegend nach wie vor auf stark abstrahierte, klassische Modelle der Nachhaltigkeit. Die permanente Konstanz aller Rahmenbedingungen, das Vorliegen vollständiger Information und das Fehlen jeglicher Störeinflüsse sind wesentliche Kennzeichen dieser Ansätze. Demgegenüber ist die betriebliche Praxis von manifesten Produktions- und Marktrisiken geprägt und agiert primär reaktiv. Hinsichtlich der langfristigen Entwicklungen besteht objektiv sogar Unsicherheit. Es gibt zwar eine umfangreiche Literatur und zahlreiche Modelle zur Auseinandersetzung mit Aspekten von Risiko und Ungewissheit, doch entsprechende Ansätze gehören noch keineswegs zum Standardrepertoire der Betriebssteuerung. Die vielfach in der betrieblichen Praxis sehr wohl angestellten, subjektiven Erwägungen sind andererseits im Detail kaum nachvollziehbar und oft auch gar nicht entsprechend dokumentiert. Mit dem Projekt soll dazu beigetragen werden, diese Lücke zwischen Theorie und Praxis zu erklären und in weiterer Folge auch zu verringern. Die Objektivierung von Steuerungsprozessen und –entscheidungen soll dazu beitragen, allfällige Inkonsistenzen oder andere Schwachstellen im Planungssystem zu erkennen, die Praxistauglichkeit wissenschaftlicher Ansätze zu evaluieren und in der Folge die Signifikanz von forstbetrieblichen Planungsinformationen zu steigern. Langfristig soll damit auch dazu beigetragen werden, die Effizienz der Urproduktion zu erhöhen.