Zytokinine und ihr Einfluss auf die Wurzelarchitektur
- Boden und Landökosysteme
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Lebensraum und Landschaft
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
- Biotechnologie
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
- Nanowissenschaften und -technologie
Abstract
Pflanzen nehmen Wasser und Nährstoffe für uns zumeist im verborgen mit ihren Wurzeln auf. Dabei gibt es Pflanzenarten, die diese Wurzeln sehr tief in die Erde treiben um an tiefe Wasserreserven zu kommen. Andere Pflanzen hingegen bevorzugen ein eher radiales Wurzelnetzwerk welches nur wenige Zentimeter Tiefe erlangt. Mit ihren Wurzelsystemen haben sich Pflanzen also auf sehr diverse Umgebungen spezialisiert. Dies ist ein wichtiger Grund warum nicht jede Pflanzenart in jeder beliebigen Umgebung gedeiht und warum zum Beispiel trockenstress unterschiedlich toleriert wird. Die Ausprägung des Wurzelsystems rückt immer stärker in den Fokus der Wissenschaft, da ein angepasstes Wurzelsystem die Produktivität vieler Nutzpflanzen nachweisbar steigern könnte. Unsere Arbeiten beschäftigen sich mit der Fragestellung wie Pflanzen ihre Wurzeln entweder in die Tiefe oder radial ausbilden. Sehr bald nach der Keimung richtet sich Pflanzenwachstums nach der Schwerkraft, wobei die Hauptwurzel zumeist positive gravitropisch „nach unten“ wächst. Laterale Wurzeln scheinen positiv gravitropisches Wachstum zu unterdrücken und zeigen eine komplexere gravitropische Antwort, welche die radiale Ausdehnung des Wurzelsystems (Plagiotropismus) überhaupt ermöglicht. Trotz seiner herausragenden Bedeutung für die Wurzel-Architektur, ist es weitgehend unbekannt, wie die radiale Wurzelausbildung reguliert wird. Wir haben natürlich vorkommende Arabidopsis Ökotypen (Arabidopsis Pflanzen aus unterschiedlichen geographischen Ursprung) untersucht, um die Bedeutung des Lateralwurzelgravitropismus für Lebensraumanpassung zu studieren. Neben der Studie der natürlichen Variation von Wurzelsystemen, ermöglichen diese Linien eine genomweite Assoziationsstudie (GWAS). Diese Analysen haben neue molekulare Komponenten identifiziert welche für das Wurzelsystem eine zentrale Rolle spielen. Mittels der FWF Unterstützung wird ein Genkandidat mit entwicklungsgenetischen, physiologischen und zellbiologischen Verfahren untersucht. Diese Arbeiten werden einen Einblick liefern wie verschiedene Pflanzenhormone zusammen die Wurzelarchitektur ausprägen und damit Pflanzen an ihre Umgebung anpassen.