„WIENER BLAU“ – Naturindigo aus Wien
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
Abstract
Vor der Erfindung der synthetischen Farbstoffe wurden alle Farben auf Basis natürlicher Materialien hergestellt. Eine Möglichkeit lange haltbare, lichtechte Blautöne auf Textilien zu erzielen war die Färbung mit Indigo. In Europa war lange Zeit der Färberwaid (Isatis tinctoria L.) die einzige Indigoquelle. Ab dem 16. Jahrhundert wurde der Waid fast zur Gänze vom importierten tropischen Indigo verdrängt, Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert dann wiederum dieser vom synthetischen Indigo. Ziel des Projekts ist eine Abschätzung der Möglichkeiten wieder Naturindigo zu produzieren: im biologischen Landbau und regional, d.h. in Wien und Umgebung („Wiener Blau“). Die für unser Klima geeigneten Arten sind Färberwaid und Färberknöterich (Polygonum tinctorium Ait.). Als erster Schritt soll herausgefunden werden, welche Qualität im Vergleich zu handelsüblichem Naturindigo erzielt werden kann und welcher Optimierungsbedarf besteht. Als Qualitätskriterium wird der Gehalt an Indigotin im Indigoextrakt genommen. Da Indigo nur aus dem frischen Pflanzenmaterial extrahiert werden kann, ist es notwendig die Pflanzen selbst anzubauen. Es werden verschiedene in der Literatur beschriebene Extraktionsmethoden getestet. Die Bestimmung des Indigotingehaltes der eigenen Extraktproben im Vergleich zu Handelsproben erfolgt photometrisch.
- Färbepflanzen
- Indigo
- Naturtextilien
- Ökologische Landwirtschaft
- Innovation