Goldschakale (Canis aureus) im Grenzgebiet Österreich – Ungarn (PART II)
Abstract
Aufgrund seiner Arealerweiterung bis nach Mitteleuropa (Arnold et al., 2012) ist der Goldschakal (Canis aureus Linnaeus 1758) in den letzten Jahren immer mehr auf das Interesse von Naturschutz, Jägerschaft und Wissenschaft gestoßen. Vom Balkan her dehnt er sein Siedlungsgebiet auf natürliche Weise aus. So gibt es beispielsweise bestätigte Nachweise aus Österreich, Deutschland und kürzlich sogar aus Polen, Litauen, Estland und den Niederlanden. Bisherige Studien zeigen eine breite ökologische Nische, was zu der Frage führt, wie sich die Arealerweiterung im Grenzgebiet Österreich - Ungarn in Bezug zur Jagdwirtschaft und zur Biodiversität in der Kulturlandschaft auswirken wird. In Ungarn gab es den ersten Reproduktionsnachweis 1995 und bereits 10 Jahre später zeigte sich eine Populationsdichte von fast 14 Tieren pro km² in Kerngebieten des Goldschakalvorkommens (Szabó et al., 2009); die aktuelle Zahl der abgeschossenen Goldschakale erreichte für ganz Ungarn im Jahre 2014/2015 bereits 2.500 (offizielle Jagdstatistik). In Österreich blieben hohe Populationsdichten bisher noch aus - eine Erforschung und Beobachtung der Entwicklung wird immer wichtiger. Der Goldschakal zählt nach der Habitatrichtlinie 92/43 zu den Arten von gemeinschaftlichem Interesse und ist in Anhang V gelistet, ebenso wie beispielsweise der Baummarder (Martes martes) oder die Gams (Rupicapra rupicapra). Alle EU-Länder sind verpflichtet, einen günstigen Erhaltungszustand der Arten des Anhangs V zu gewähren und Monitoring durchzuführen, besonders falls gezielte Entnahmen erforderlich werden (Rutkowski et al., 2015). Es herrschen verschiedene Meinungen bezüglich des anzustrebenden Schutzstatus des Goldschakals, da einerseits seine dauernde Anwesenheit (in Österreich) noch nicht nachgewiesen wurde und andererseits die Beurteilung, inwiefern er die heimische Fauna beeinflusst, schlicht fehlt. Die belegte fortschreitende Ausbreitung in mitteleuropäische Gebiete macht ein langfristiges systematisches Monitoring – ganz besonders der Gebiete an der ungarischen Grenze zu Österreich - unumgänglich. Hierfür eignet sich als einfache Methode die bioakustische Stimulation, mit der unter Umständen bereits etablierte, territoriale Goldschakal-Gruppen erfasst werden können. Aufbauend auf die Arbeiten von SZABÓ et al. (2014), HELTAI et al. (2013), HATLAUF (2015) und HATLAUF & HACKLÄNDER (2016) über den potenziellen Lebensraum des Goldschakals, Populationsentwicklung und relevante Methodik soll hierfür das systematische bioakustische Monitoring (BAM) weitergeführt werden. Neben den bereits erprobten Methoden wird die Arbeit mit Hunden zur Losungssuche integriert.
Publications
Jackal and Hide - scat detection dogs help to monitor golden jackals (Canis aureus)
Autoren: Böcker F; Wirk L; Heltai M; Szabó L; Collet S; Hatlauf J Jahr: 2019
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
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Project staff
Jennifer Hatlauf
Dr.nat.techn. Jennifer Hatlauf M.Sc.
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Projektleiter*in
01.01.2018 - 31.12.2018