Zuchtzieldefinition und Indexselektion in der österreichischen Rinderzucht.

Das Ziel dieser Untersuchung war es, die Zuchtziele fuer die in Oesterreich am weitesten verbreiteten Rinderrassen neu zu definieren und die Vorraussetzungen für die Berechnung eines oekonomischen Gesamtzuchtwertes zu erstellen. Die Berechnung der wirtschaftlichen Gewichte für die Milch-, Fleischleistungsmerkmale und funktionalen Merkmale erfolgte auf der Ebene eines Betriebes mit einem Herdenmodell. Den Berechnungen wurden drei unterschiedliche Milchquotenszenarien - keine Quote, Quote auf die Milchmenge mit einzelbetrielblichen Referenzfettgehalt und eine Quote auf die Summe der Fett- und Eiweißmenge - unterstellt. Das unterstellte Quotenszenario hatte in erster Linie einen Einfluss auf die wirtschaftlichen Gewichte fuer die Milchleistungs- merkmale, der Effekt auf die wirtschaftlichen Gewichte fuer die funktionalen Merkmale und die Fleischleistungsmerkmale war gering. In den Szenarien mit Quote stieg jedoch die relative Be- deutung der Fleischleistungsmerkmale und der funktionalen Merkmale an. Es zeigte sich in allen Szenarien, dass die wirtschaftliche Bedeutung je genetischer Standardabweichung fuer die Merkmale Fett-,Eiweißmenge und Nutzungsdauer am hoechsten war. Fuer die Berechnung des oekonomischen Gesamtzuchtwertes und der Teilzuchtwerte Milch, Fleisch und Fitness wurde angenommen, dass bei den Einzeltieren als Information für die Merkmale des Zuchtzieles geschaetzte Zuchtwerte als Merkmale des Selektionsindexes zur Verfuegung stehen. Die Gewichtung der für die einzelnen Merkmale geschaetzten Zuchtwerte erfolgte, mit den in Abhaengigkeit der Genauigkeiten errechneten Indexgewichten, tierindividuell. In Einzel- beispielen wurden die zu erwartenden naturalen und monetaeren Selektionserfolge errechnet.