Identifikation und Bewertung von Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikmüll im Hotelsektor in ausgewählten Urlaubsregionen am Mittelmeer und auf den Kanarischen Inseln
Abstract
Jährlich gelangt zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik-müll in die Weltmeere. In Regionen, wo die Entsorgung der Abfälle unterentwickelt ist, spielt der Tourismussektor, insbesondere der Hotelsektor als Abfallverursacher, insbesondere für den Anfall von Plastikmüll, eine besondere Rolle. Das Plastik sammelt sich in großen Mengen an und verbleibt lange Zeit im Meer, wo es in immer kleinere Teile zerfällt. Plastikmüll macht aktuell 95 Prozent der Müllbelastung auf offener See, dem Meeresgrund und den Stränden im Mittelmeerraum aus. Jährlich gelangen 150.000 bis 500.000 Tonnen Makroplastik und 70.000 bis 130.000 Tonnen Mikroplastik in die Meere Europas. Der mit Ab-stand größte Teil dieses Plastiks endet im Mittelmeer. Die Plastikverschmutzung beeinträchtigt den zentralen Wirtschafts-sektor Tourismus des Mittelmeerraums. Touristen ziehen saubere, gepflegte Strände verschmutzten vor. Unter diesen Bedingungen bringen die mit Plastikmüll verunreinigten Strände Arbeitsplätze im Tourismussektor in Gefahr. Neben der Verbesserung des Abfallmanagements in den jeweiligen Regionen sind auch Vermeidungsmaßnahmen im Hotelgewerbe, wie z.B. der Verzicht auf Einwegverpackungen und Einwegprodukten aus Plastik dringend notwendige Maßnahmen. Sinnvolle Vermeidungsmaßnahmen im Hotelgewerbe leisten einen direkten und konkreten Beitrag gegen die Verschmutzung der Meere. Im Rahmen des Projektes wird analysiert a)in welchem Umfang die Hotellerie zum Anfall von Plastik-müll und dessen ungeregelter Entsorgung beiträgt; b)in welchem Umfang sinnvolle Vermeidungsmaßnahmen durch den Hotelsektor umsetzbar wären (Darstellung von Referenzszenarien mit effektiven Vermeidungsmaßnahmen für Hotels); c)in welchem Umfang Vermeidungsmaßnahmen im Hotel-sektor bereits umgesetzt werden bzw. diese den definierten Referenzszenarien entsprechen; d)wie wirkungsvoll diese sind oder sein könnten (Bewertung Einsparungspotenzial, Effizienz); e)welche Best-Practice Beispiele es bereits gibt.
Schlagworte Plastikabfall Kunststoff Mittelmeer Abfallvermeidung Tourismus
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Gudrun Obersteiner
Dipl.-Ing. Dr. Gudrun Obersteiner
gudrun.obersteiner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81319
Projektleiter*in
01.04.2019 - 31.12.2019