Auswertung der Restmüllzusammensetzung in Österreich 2018/2019
Abstract
Im 2017 abgeschlossenen Forschungsprojekt „Erstellung eines Leitfadens für die Durchführung von Restmüll – Sortieranalysen“ wurde erstmals eine österreichweit verbindliche Methodik festgelegt, die abfallwirtschaftliche, abfalltechnische und statistische Kriterien erfüllt. Die Methodenentwicklung erfolgte durch das Institut für Abfallwirtschaft (Beigl et al., 2017). Auf Basis dieser Vorgaben wurden 2018/19 in allen österreichischen Bundesländern Restmüll-Sortieranalysen durchgeführt. Damit steht in Österreich erstmals eine bundesweit einheitliche Datenbasis für die kommunale Abfallzusammensetzung zur Verfügung, die genaue Vergleiche nach Sammelsystemen sowie nach demographischer und siedlungsstruktureller, regionaler Charakteristik ermöglicht. Bisherige Abfallanalysen auf Landesebene waren neben mangelnden Standards und unterschiedlichen Fragestellungen, vor allem durch die geringe Probenmasse, somit der geringen Aussagekraft der Ergebnisse limitiert. Die Wirksamkeit von abfallwirtschaftlicher Sammelsystemgestaltung sowie weiterer Maßnahmen war damit oft nicht möglich. Eine durchgeführte bundesweite Kampagne ermöglicht es, auf Basis einer vielfach höheren Probenmasse bzw. -anzahl, sowie der bundesweit größeren Heterogenität der Systemgestaltung deutlich genauere Aussagen zu treffen, ob z.B. bestimmte Sammelsysteme effizienter als andere sind. Forschungsziel Basierend auf der 2017 vom Institut für Abfallwirtschaft ausgearbeiteten, einheitlichen Methodik sollen im vorliegenden Forschungsprojekt erstmalig die Ergebnisse von Sortieranalysen aller Bundesländer - im Sinne der Restmüllzusammensetzung – auf Bundesebene zusammengeführt und ausgewertet werden. Bislang wurden Sortieranalysen nur auf Bundeslandebene durchgeführt und ausgewertet, womit eine Vergleichbarkeit aufgrund bisher unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen nur bedingt möglich war. Nun sollen erstmals bundesweit einheitliche, sozio-ökonomische Faktoren als auch der Einfluss von Anhaftungen auf Verpackungsmaterialien (Brutto-/ Nettoverpackungsanteile) bei der Auswertung der Analyseergebnisse berücksichtigt werden. Das vorliegende Forschungsprojekt leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Bereitstellung fundierter, abfallwirtschaftlicher Grundlagendaten für die Planung zukünftiger Maßnahmen und ermöglicht darüber hinaus die empirische Evaluierung der 2017 entwickelten Methodik.
Publikationen
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Peter Beigl
Dipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec. Peter Beigl
peter.beigl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81314
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01.12.2019 - 31.07.2021
Anna Happenhofer
Dipl.-Ing. Anna Happenhofer
anna.happenhofer@boku.ac.at
Sub-Projektleiter*in
01.12.2019 - 31.07.2021