goMURra (Grenzüberschreitender Managementplan zur innovativen nachhaltigen Bewirtschaftung der Grenz-Mur und zur Verbesserung des Hochwasserrisikomanagements) – Optimierung von Maßnahmen an der Grenzmur mittels innovativer numerischer Simulationen

Die Unterbrechung des Sedimentkontinuums und die Laufbegradigung und -verkürzung führten im Abschnitt der Mur an der Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien (Grenzmur) zu einer starken morphologischen Beeinträchtigung und zu einer Eintiefung der Flusssohle, woraus ökologische und technische Probleme folgten. Gleichzeitig ist die Grenzmur eingebettet im zweitgrößten zusammenhängenden Auwald Österreichs und flussab ohne Kontinuumsunterbrechung verbunden mit der Drau und der Donau, sodass dieser Abschnitt über ein großes ökologisches Potenzial verfügt. Im Wasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzept für die Grenzmur aus dem Jahr 2001 wurde der Ufererosion eine bedeutende Rolle für den Erfolg von Rückbaumaßnahmen beigemessen; diese fand in einer daraufhin umgesetzten Maßnahme aber nur in begrenztem Ausmaß statt, woraufhin sich die generelle Wirksamkeit der Maßnahme reduzierte. Im Rahmen des EU Interreg SI-AT-Projekts goMURra wird ein neuer Managementplan mit Vorschlägen zu Renaturierungsmaßnahmen erarbeitet, die hinsichtlich ihrer flussmorphologischen Wirkung weiterentwickelt und optimiert sind. Dazu bedarf es einer numerischen Simulation der Hydrodynamik und Morphodynamik, und, um die maßgeblichen Prozesse wie die Ufererosion in Abhängigkeit verschiedener Maßnahmentypen und -varianten abzubilden, einer entsprechenden Entwicklungsarbeit an den numerischen Simulationswerkzeugen. Um realistische Maßnahmen für die eingehende Prüfung mittels numerischer Simulation zu entwerfen, werden vorab vereinfachte Werkzeuge zur Abschätzung des Raumbedarfs angewendet. Eine adaptive Modellanwendung soll schlussendlich zu optimierten Umsetzungsvarianten von unterschiedlichen Maßnahmentypen führen, die im Rahmen des Managementplans als Grundlage für die Umsetzung wirksamer Renaturierungsprojekte dienen.