Grundlagen für die Bekämpfung von Riesen-Bärenklau, Japanischem Staudenknöterich und Schmalblättrigem Greiskraut an Bayerischen Straßen
Abstract
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonicum) und Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens) gehören zu den wirtschaftlich und naturschutzfachlich bedeutendsten invasiven Neophyten in Mitteleuropa. Klassische Bekämpfungsmethoden wie Mahd, mechanisches Ausgraben oder Herbizidanwendungen haben in der Vergangenheit kaum Erfolg gezeigt, weshalb im Rahmen des dreijährigen Projektes zwei neue, physikalische Methoden der Bekämpfung an den drei ausdauernden Pflanzenarten an vier Standorten in Bayern (Ampfing, München, Gersthofen, Lauterhofen) getestet werden sollen. Zum Einsatz kommen dabei Heißschaum, bestehend aus Zuckertensiden und Fetten (keine Herbizide!), der die Pflanzen wie eine isolierende Schicht überdeckt um diese durch Hitzeeinwirkung abztöten sowie das „Rootwave System“ der Firma Ubiqutek, das bei Berührung der Pflanze einen Elektroschock in die Pflanze leitet, der durch das Wasserleitsystem der Pflanze (Xylem) bis in die Wurzeln transportiert wird. Durch die Hitze, die durch den Elektroschock entsteht, platzen Pflanzenzellen sowohl in oberirdischen als auch unterirdischen Teilen der Pflanze auf, was zum Absterben der Pflanze führen soll. Im Rahmen des Projektes werden bei allen drei Pflanzenarten drei Behandlungstermine pro Jahr entsprechend der morphologischen Entwicklung der einzelnen Arten durchgeführt. Dabei soll ein laufendes Monitoring der wesentlichen Entwicklungsparameter der Pflanzen Aufschluss über die Bestandesveränderungen sowie den Bekämpfungserfolg in unterschiedlichen Klimaregionen Bayerns geben. Ein Versuch zur Hitzebehandlung von Samen des Schmalblättrigen Greiskrautes soll weiters darüber Aufschluss geben, ob der Hauptverbreitungsmechanismus (= Samen) durch Hitzeeinwirkung unschädlich gemacht werden können um so eine weitere Verbreitung der giftigen Pflanze zu verhindern.
Mitarbeiter*innen
Rea Hall
DDI Dr. Rea Hall
rea.hall@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83135
Projektleiter*in
30.06.2020 - 29.06.2023