Stress is more: polyextremotolerant black fungi as source of bioactive compounds
Abstract
Sonnenlicht (UV-Licht) lässt freie Radikale entstehen, die in der menschlichen Haut zur Schädigung der kollagenen Fasern führen. Vorzeitige Hautalterung ist die Folge. In der Oberhaut, der Epidermis, können UVA- und UVB-Strahlung Hautzellschäden und sogar Hautkrebs verursachen. Anders als der Mensch sind manche Organismen auf dieser Erde fähig sich ganz ausgezeichnet vor den negativen Einflüssen der Sonne und vor freien Radikalen zu schützen. Wahre Experten des Zellschutzes sind Mikropilze aus felsigen Umgebungen und Wüstengebieten - einschließlich der Arktis und Antarktis: diese gelten als die stressresistentesten Eukaryoten der Erde. Sie sind in der Lage, extreme Dosen an UV-Strahlung, extreme pH-Werte, Salzstress und Austrocknung zu verkraften; Faktoren also, die für die meisten bekannten Organismen erheblichen Stress oder sogar Zelltod bedeuten. An der Universität für Bodenkultur Wien wird seit Jahren – auch in Zusammenarbeit mit der NASA - an der Resistenz dieser Organismen geforscht. Wie in Multi-omics-Studien festgestellt wurde, hängt ihre Fähigkeit, in lebensbedrohlichen Lebensräumen zu gedeihen von sehr speziellen und auch im Pilzreich einzigartigen Molekülen ab, die die Funktionalität und Stabilität der Zellen unterstützen. Diese Biomoleküle können für die Biotechnologie und insbesondere für kosmetische aber auch für medizinisch-dermatologische Anwendungen von großem Interesse sein. Daher ist es das Ziel des vorliegenden Projektes, die Eigenschaften von Extrakten aus den einzigartigen gesteinsbesiedelnden Pilzen zu entschlüsseln und ihre Auswirkungen auf die Bestandteile menschlicher Hautzellen zu untersuchen. Aufgrund seiner bemerkenswerten Resistenz gegenüber UV-Strahlung und Ozon steht im vorliegenden Projekt der extremotolerante Pilz Knufia chersonesos – ursprünglich von Marmorruinen der antiken Stadt Chersonesos auf der Halbinsel Krim isoliert, im Mittelpunkt. Der Einfluss der Pilzextrakte auf die Regeneration von Fibroblasten und Keratinozyten nach UV- und Ozoneinwirkung wird durch eine Reihe von Tests an den entsprechenden Zelllinien untersucht. Es wird festgestellt, ob die Zellextrakte einen positiven Effekt als Schutz vor anhaltendendem oxidativen Stress und der damit verbundenen Zellschäden haben. Die Ergebnisse sind eine wesentliche Grundlage für weiterführende Projekte und für die Anbahnung von Kooperationen mit Biotechunternehmen am Standort Wien. DONATELLA TESEI_Project Proposal, Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien
Schlagworte bioaktive Stoffe Extrakte Fibroblast Oxidativer Stress humane Zelllinie