Spontane Naturentwicklung als Lösung für nachhaltige, resiliente und inklusive Städte
Abstract
Angesichts des voranschreitenden Klimawandels, zunehmenden Bevölkerungswachstums und demographischen Wandels bedarf es multifunktionaler und kosteneffizienter Lösungen zur Beibehaltung eines hohen Lebensstandards in Städten. Der Einsatz naturbasierter Lösungen (NBS) gewann vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit in Stadtplanung und -politik. Unter den diskutierten Lösungen bieten Grünflächen, in denen Natur Raum zur spontanen Entwicklung gegeben wird, wie beispielsweise urbane Stadtwildnisflächen oder gering gepflegte Bereiche in Stadtparks, besondere Vorteile hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel und der Einsparung kommunaler Kosten. Aus der Perspektive einer Verteilungsgerechtigkeit ist jedoch wenig über die Präferenzen der Stadtbewohner*Innen gegenüber solchen „spontanen Grünräumen“ bekannt; auch bleibt unklar, wie Nutzen und Kosten dieser Flächen zwischen sozialen Gruppen verteilt sind. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Projekt ein besseres Verständnis der Bedingungen, unter denen unterschiedliche spontane Grünräume zu gerechten Städten beitragen und dabei Bemühungen in der Anpassung an den Klimawandel mit Fragen der sozialen Inklusion in Einklang bringen können (SDG 11). Zu diesem Zweck wird eine Umfrage bei Wiener*Innen mittels eines fotobasierten Fragebogens durchgeführt und mit einem GIS-basierten Ansatz kombiniert. Dabei wird untersucht, wie sich die Präferenzen für spontane Grünräume zwischen sozialen Gruppen unterscheiden und mit der Verfügbarkeit dieser Flächen in der Nähe ihres Wohnortes übereinstimmen. Unter Berücksichtigung der diversen gesellschaftlichen Präferenzen und der (un)gleichen Verteilung spontaner Grünräume in der Stadt Wien, wird so ein umfassendes Bild über die Verteilung von Nutzen und Kosten spontaner Grünräume in einem konkreten urbanen Kontext entwickelt. Darüber hinaus liefert die Studie unter Berücksichtigung unterschiedlicher spontaner Grünräume und ihrer wahrgenommenen Vor- und Nachteile detaillierte Einblicke in den Zusammenhang zwischen vorgefundenen Flächeneigenschaften und ihrem Beitrag zum Wohlbefinden der Stadtbewohner*Innen. Die Projektergebnisse stellen damit eine wertvolle Grundlage für die kontextsensitive Umsetzung und Gestaltung solcher Grünräume dar.
- Naturbasierte Lösungen
- Umweltgerechtigkeit
- Urbane Grünflächen
- Spontane Vegetation
- Urban Rewilding
- Stadtwildnis
Mitarbeiter*innen
Brenda Maria Zoderer
Mag. Brenda Maria Zoderer Ph.D.
brenda.zoderer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85342
Projektleiter*in
01.01.2022 - 30.06.2024
Christa Hainz-Renetzeder
Mag. Dr. Christa Hainz-Renetzeder
christa.hainz-renetzeder@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85324
Projektmitarbeiter*in
01.01.2022 - 31.03.2024