Beziehung zwischen Expositionsdynamik, Schutzmaßnahmen und klimatischen Auslösern und deren Einfluss auf Wildbachereignisse in den Ostalpen

In den letzten Jahrzehnten haben die Schäden durch Naturgefahren in den europäischen Bergregionen erheblich zugenommen. Während es unbestritten ist, dass der Klimawandel das Ausmaß und die Häufigkeit vieler Gefahrenauslöser erhöht, sind andere Gründe, die der Schadendynamik zugrunde liegen, wie z.B. die möglicherweise zunehmende Exposition und die positiven Auswirkungen von technischen Maßnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels, noch nicht ausreichend erforscht. Das vorgeschlagene Projekt EMERGENCE wird dazu beitragen, diese Lücken zu schließen, indem es die räumlich-zeitliche Dynamik von Klimaauslösern, die für Schadenereignisse verantwortlich sind, sowie die Auswirkungen von technischer Minderung und Exposition auf die Schadendynamik und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten auf die Resilienz von Berggesellschaften in Österreich untersucht. Die Analysen werden sowohl auf regionaler als auch auf lokaler Ebene in Österreich durchgeführt. Konkret wird EMERGENCE (a) die Bedeutung und die Dynamik meteorologischer Auslöser identifizieren, die die Häufigkeit von Starkregenereignissen und die Muster ihres Auftretens in Österreich beeinflussen, (b) den Einfluss von Schadensminderungsmaßnahmen auf das Auftreten dieser Ereignisse bewerten, (c) die Expositionsdynamik gefährdeter Elemente auf der Grundlage einer Bewertung des Gebäudebestands und der Bauaktivitäten mit Schwerpunkt auf verschiedenen Gebäudekategorien quantifizieren, (d) Kartierung von Resilienzmustern und -pfaden auf der Grundlage eines gekoppelten Mensch-Landschafts-Modells, um die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen (a) und (c) aufzudecken und Einblicke in die für eine evidenzbasierte Transformation von Berggemeinden hin zu einer resilienten Gesellschaft erforderlichen Governance-Regelungen zu gewinnen.