Artübergreifendes genetisches Monitoring der Wildbienengattung Andrena
Abstract
Ein vollständiges Monitoring der Biodiversität beinhaltet nicht nur die Erfassung von Änderungen der Häufigkeit einzelner Arten oder Zusammensetzung von Artengruppen, sondern auch die Erfassung der Änderungen des Zustandes von Populationen. Landnutzungselemente wie Verinselung und Habitatverkleinerung beeinflussen genetische Charakteristika und können den Trend zu Biodiversitätsverlusten verstärken. Dies ist als wesentlicher Aspekt der Biodiversitätskrise erkannt, trotzdem sind Langzeitbeobachtungen, um diesen Effekt abzuschätzen, selten. Der Aspekt wird daher auch nur vereinzelt in Problembeschreibungen und Management-Entscheidungen einbezogen. Genetisches Monitoring als Beobachtung der Änderung von genetischen Eigenschaften von Populationen im Gegensatz zur Bestimmung von Artenzusammensetzungen mithilfe von DNAbasierten Methoden wird selten umgesetzt und wenn, dann nur mit einzelnen Arten, wie z. B. in der Schweiz als Teil des generellen Monitorings. Mit der Einführung von DNA-Analyse Techniken der zweiten und dritten Generation (NGS) stehen neue Ansätze für das Routine-Screening für Genotypisierung zur Verfügung. Besonders nützlich ist eine Methode, die traditionelle und neue Möglichkeiten mit hohem Durchsatz und statistischer Leistung verbindet, aber einfach zu verwenden und zu implementieren ist. Eine Methode, die bestehende Ansätze ergänzen kann, bis genomische Ansätze weit verbreitet sind. Wir haben in den letzten Jahren eine solche Methode erarbeitet (SSR-GBS; SSR-GBAS), die wir im Bereich des Naturschutzes und Ressourcen-Managements anwenden. Wir schlagen vor, sie in einem relevanten Model einzuführen und so für ein standardisiertes Monitoring anzuwenden. Die Methode erlaubt die Erfassung von einer Vielzahl von Markern (routinemäßig um die 100) und das kostengünstige, parallele Messen von mehreren tausend Proben. Das Hauptproblem bei der Verwendung von NGS zur Genotypisierung ist die bioinformatische Verarbeitung, vor allem um die Allele eindeutig zu bestimmen. Die Methode zur Genotypisierung durch Amplikon Sequenzierung (GBAS) maximiert den Informationsgehalt sowie die die Reproduzierbarkeit, was eine weitgehende Automatisierung der Auswertung erlaubt. Das ist für eine standardisierte Datenerfassung, die für ein Monitoring notwendig ist, unumgänglich.
- Andrena
- Populations Genetik
- Biodiversitäts Monitoring
Mitarbeiter*innen
Harald Meimberg
Univ.Prof. Dipl.-Biol. Dr.rer.nat. Harald Meimberg
meimberg@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83412
Projektleiter*in
01.12.2023 - 31.10.2025