HolzKreislauf
Abstract
Die Baustoffindustrie steht hinsichtlich der notwendigen Energie-, Emissions- und Ressourceneinsparungen zur Erreichung der Klimaziele vor großen Herausforderungen. Maßnahmen zur Substitution fossiler Energieträger im ressourcen- und energieintensiven Bausektor reichen nicht aus, um eine umfassende Dekarbonisierung zu bewirken. Der langjährige stoffliche Einsatz von Holz in Gebäuden ist ein Baustein zum Erreichen der Klimaneutralität im Gebäudesektor und es wurde gezeigt, dass Holzbau eine Maßnahme zur Minderung der Klimaveränderungen darstellen kann . Bei einer Steigerung von aktuell 22% auf 50% Holz(wohn)bau (Wood Construction Share) wäre ein zusätzlicher Holz-Input in die Bauwirtschaft von 0,5 Mio m3 beziehungsweise bis zu 1 Mio m3 in einem Szenario mit starker Holznutzung pro Jahr nötig, um den steigenden Bedarf zu decken, wenn keine Maßnahmen zur Verlängerung der Gebäude-Lebensdauer und vermehrten Kreislaufführung getroffen werden. Gleichzeitig wird die Menge an Altholz aus dem Rückbau in den kommenden Jahrzehnten ansteigen und stellt damit ab 2050 ein wachsendes Potenzial für Reuse und Recycling dar , wenn diverse technische, wirtschaftliche und regulatorische Hemmnisse überwunden werden können. Aktuelle politische Strategien und Maßnahmen im Sinne des Klimaschutz verstärken die Notwendigkeit von Innovationen entlang des gesamten Produktlebenszyklus und der Wertschöpfungskette im Bausektor, um die Potenziale der Kreislauffähigkeit von Bauprodukten heben zu können. Speziell Fragen zu Produktdesign und der weiteren Verwendung am Ende des Produktlebenszyklus, aber auch Aspekte hinsichtlich notwendiger Veränderungen der Prozessabläufe zwischen den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette sind zu adressieren. Für eine nachhaltige Steigerung sowohl des Anteils an Holz in Gebäuden, als auch an Holzbauten an sich und einer damit verbundenen langfristigen Kohlenstoffspeicherung im verbauten Holz sind Strategien zur Erhöhung der Zirkularität unumgänglich.
- Holzwirtschaft
- Holzbaustoffe
- Kreislaufwirtschaft
Mitarbeiter*innen
Manfred Gronalt
Univ.Prof. Mag.rer.soc.oec. Dr.rer.soc.oec. Manfred Gronalt
manfred.gronalt@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73411
Projektleiter*in
01.04.2024 - 30.09.2025
BOKU Partner
Externe Partner
Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
keiner
Partner