Resilienz und Formbarkeit des sozialen Stoffwechsels
Abstract
Jüngste Ereignisse wie zunehmende geopolitische Spannungen, schwerwiegende Klimaauswirkungen und die Covid-Pandemie motivieren zu Bemühungen, die Anfälligkeit, Formbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Ressourcenversorgung besser zu verstehen. Die sozio-metabolische Forschung (SMR) hat sich zu einem wichtigen interdisziplinären Forschungsgebiet entwickelt, das die Ressourcenversorgung und -nutzung von Gesellschaften quantifiziert und analysiert. Die oben genannten Themen sind jedoch bisher nicht untersucht worden, da es in diesem Bereich wichtige methodische Lücken gibt. In diesem Projekt wird ein neues Forschungsfeld geschaffen, das diese Fragen durch die Integration von SMR mit Komplexitätsforschung und politischer Ökologie angehen kann und eine Reihe substanzieller Analysen zu diesen Fragen auf verschiedenen Ebenen durchführt. Mögliche Auswirkungen von Versorgungsschocks auf die Ressourcenversorgung von Gesellschaften sind im Bereich der Sozialen Marktwirtschaft noch weitgehend unzureichend erforscht, was vor allem auf die Prävalenz von deskriptiven Ansätzen sowie statischen und/oder linearen Modellen zurückzuführen ist. In diesem Projekt werden sozio-metabolische Daten und Methoden mit Big-Data-basierten Netzwerkmodellen aus der Komplexitätsforschung integriert, wodurch Kapazitäten für die Modellierung von Nichtlinearitäten und Netzwerkeffekten bei den Auswirkungen von Schocks auf wirtschaftliche Prozesse geschaffen werden. Es wird eine beispiellose globale sozioökonomische Stoffwechseldatenbank durch die Zusammenführung von zwei der fortschrittlichsten globalen Datenbanken, die an zwei teilnehmenden Forschungseinrichtungen zur Verfügung stehen, geschaffen, die eine ausreichende Granularität aufweist, um Ressourcenflussdaten mit akteurszentrierten Analysen der Politischen Ökologie zu verknüpfen, die bahnbrechende Analysen der Formbarkeit des sozialen Stoffwechsels untermauern werden. Ein verbessertes Verständnis von Anfälligkeit und Formbarkeit wird die Grundlage für das Verständnis der Widerstandsfähigkeit des sozialen Stoffwechsels unter den aktuellen, unbeständigen und unsicheren Bedingungen bilden. Ziele: (1) Aufbau einer globalen hochauflösenden Datenbank des sozialen Stoffwechsels mit einer Granularität, die die Erstellung nichtlinearer Modelle und die Verknüpfung mit akteursbasierten Ansätzen ermöglicht; (2) Erstellung nichtlinearer Netzwerkmodelle des sozialen Stoffwechsels auf globaler, nationaler und subnationaler Ebene, die eine Bewertung der systemischen Auswirkungen von Versorgungsschocks ermöglichen; (3) Durchführung von sechs Fallstudien zu Versorgungssystemen mit hoher Relevanz für den Ressourcenbedarf und das soziale Wohlergehen (Nahrung/Ernährung, Unterkunft, Mobilität) und Bewertung ihrer Veränderbarkeit; (4) Umsetzung der Erkenntnisse in globale integrierte Bewertung und ökologisch erweiterte Input-Output-Modelle und Ziehen allgemeiner Schlussfolgerungen durch einen reflexiven Prozess Methoden: Wirtschaftsweite Stoff- und Energieflussanalyse; Umwelterweiterte Input-Output-Modelle; Hochauflösende Kartierung des sozialen Stoffwechsels mit Hilfe von Fernerkundung und anderen GIS-Wissenschaftsansätzen; Komplexe Systemmodelle unter Verwendung von Big-Data-Ansätzen; Politische Analyse von Versorgungssystemen; Integrierte Bewertungsmodelle; Reflexive Workshop- und Diskussionsformate mit eingeladenen internationalen Gästen.
- Resilienz
- Gesellschaftlicher Stoffwechsel
- Formbarkeit
- Versorgungssysteme
- Komplexitätsforschung
Mitarbeiter*innen
Helmut Haberl
Univ.Prof. Mag. Dr. Helmut Haberl
helmut.haberl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73714
Projektleiter*in
01.10.2024 - 30.09.2029
Benedikt Grammer
Mag. Benedikt Grammer
benedikt.grammer@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.10.2024 - 30.09.2029
Magdalena Pieler
Dipl.-Ing. Magdalena Pieler
magdalena.filter-pieler@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.10.2024 - 30.09.2029
Jan Streeck
Dr. Jan Streeck MSc.
jan.streeck@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73742
Projektmitarbeiter*in
01.10.2024 - 30.09.2029
BOKU Partner
Externe Partner
Universität Wien
keiner
Partner
Complexity Science Hub Vienna CSH – Verein zur Förderung wissenschaftlicher Forschung im Bereich komplexer Systeme
keiner
Partner