kritische Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft. Effekte von Änderungen bei Angebot und Nachfrage in Österreich von kritischen Rohstoffen auf Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung.
Abstract
Die derzeitige Reduktion der Ö THG ist nicht ausreichend, um das Ziel der C-Neutralität bis 2040 zu erreichen. Es sind ambitioniertere Maßnahmen und ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel erforderlich. Die Kreislaufwirtschaft (CE) und die Energiewende werden in diesem Zusammenhang als Hoffnungsträger angesehen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die ehrgeizigen Ziele der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie das übergeordnete Ziel der Dekarbonisierung unterstützen oder behindern. Darüber hinaus ist in dem kürzlich beschlossenen EU-Programm zu kritischen Rohstoffen (CRM) (Critical Raw Materials Act, 2023) eine verstärkte Förderung und Verarbeitung von CRM in der Europäischen Union und damit auch in Österreich geplant. Damit sollen die Versorgungsrisiken im Zusammenhang mit CRM, die für Zukunftstechnologien unerlässlich sind und die derzeit einer hohen Importabhängigkeit von einer begrenzten Anzahl oft politisch instabiler Volkswirtschaften unterliegen, gemindert werden. Gleichzeitig wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Wachstum der Bergbauindustrie zu Veränderungen und unter Umständen zu einem Anstieg sowohl der Material- als auch der Energienachfrage führen wird, was Bemühungen um Ressourcenschonung und Dekarbonisierung entgegenwirken könnte Um Zielkonflikte zwischen den drei Politikbereichen zu vermeiden, schlägt das Projekt GRACE eine systemische Perspektive auf Ressourcenverbrauch, Veränderungen in Materialbeständen sowie Abfallflüsse und Emissionen vor, indem CE als Rahmenkonzept verwendet wird, das Bestände und Flüsse verbindet. GRACE wird ein stock-flow Modell entwickeln, das auf der Integration existierender Modelle beruht, diese aber um wesentliche Aspekte erweitert, die bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden: (1) empirische Integration von CRM, (2) Differenzierung von Sekundärmaterialien in Handelsflüssen, (3) konzeptuelle und empirische Weiterentwicklung der CE in Richtung der 10Rs und Verankerung in Indikatoren.
Mitarbeiter*innen
Nina Eisenmenger
Assoc. Prof. Mag.Dr. Nina Eisenmenger
nina.eisenmenger@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73717
Projektleiter*in
04.11.2024 - 03.11.2027
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