Identifizierung und Bewertung von nicht klimabedingten Risikofaktoren für die Anpassung an den Klimawandel
Abstract
Während die Auswirkungen des Klimawandels auf die großen europäischen Flüsse, einschließlich der Auswirkungen von baulichen Maßnahmen auf Exposition und Vulnerabilität, umfassend untersucht wurden, gibt es nur wenige Studien, die die Exposition gegenüber lokalen Gefahren mit der Vulnerabilität in Beziehung setzen und insbesondere die Reaktionen auf den Klimawandel und die zugrunde liegenden demographischen Merkmale untersuchen. Lokale Gefahren beziehen sich hier auf Flusshochwasser, Wildbäche, Lawinen und Erdrutsche, die anhand von Gefahrenkarten und ähnlichen Instrumenten ermittelt wurden. Für Österreich berichten Studien übereinstimmend von steigenden Schäden durch diese Gefahren mit geschätzten jährlichen volkswirtschaftlichen Verlusten zwischen 200 und 300 Millionen Euro, wobei in Extremjahren wie 2024 höhere Verluste zu erwarten sind. Während diese steigenden Trends wiederholt auf klimabedingte Veränderungen zurückgeführt wurden, die das Ausmaß und die Häufigkeit von Ereignissen beeinflussen, sind andere Risikofaktoren wie demographische Dynamiken, soziokulturelle, wirtschaftliche und politische Charakteristika, die Expositionsmuster und Vulnerabilitäten im Zusammenhang mit der sozioökonomischen Entwicklung prägen, noch wenig erforscht. Studien, die sich mit den Risikokomponenten Exposition und Vulnerabilität befassen, sind entweder durch kurze Zeiträume mit qualitativ hochwertigen Daten begrenzt oder konzentrieren sich auf bestimmte Regionen, was ihre Anwendbarkeit auf breitere Kontexte einschränkt. Das Projekt INCRA zielt darauf ab, diese Lücken zu schließen, indem es (a) die Vulnerabilität von Menschen und Gütern in Österreich evaluiert, (b) vielfältige Vulnerabilitäten und ihre Wechselwirkungen untersucht, (c) die Ergebnisse durch die Identifizierung von Archetypen nicht-klimatischer Risikotreiber für die Entwicklung maßgeschneiderter Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zusammenfasst, (d) das Wissen und die Erfahrungen von Stakeholdern durch einen transdisziplinären und ko-kreativen Ansatz integriert und (e) Story Maps als Leitfaden für Anpassungsstrategien an Vulnerabilitäten in Österreich erstellt. Die Ergebnisse werden direkt in die österreichische Klimapolitik einfließen.
Mitarbeiter*innen
Sven Fuchs
Priv.Doz.Dr. Sven Fuchs
sven.fuchs@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-87117
Projektleiter*in
01.10.2025 - 30.09.2028
Tatjana Fischer
Priv.-Doz. Mag.Dr. Tatjana Fischer
tatjana.fischer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85517
Sub-Projektleiter*in
01.10.2025 - 30.09.2028
Matthias Schlögl
Dipl.-Ing.Dr. Matthias Schlögl B.Sc.
matthias.schloegl@boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.10.2025 - 30.09.2028