Umgang mit Unsicherheiten nach 2030: Sektorübergreifender Infrastrukturbedarf zur Sicherstellung der österreichischen Klimawende
Abstract
Kürzlich veröffentlichte Pfade zur Klimaneutralität Österreichs ([BMF 2022], [Anderl et al. 2023], [Schmidt et al. 2023], [Steininger et al. 2021], [BMK 2024b]) stimmen hinsichtlich der kurzfristigen Anforderungen weitgehend überein: ein signifikanter Ausbau erneuerbarer Energien, die Umstellung auf elektrische Antriebe, der Wechsel zu erneuerbaren Heizsystemen (insbesondere Wärmepumpen) sowie die Umstellung auf erneuerbare Produktionstechnologien in der Industrie. Die erstgenannten drei Maßnahmen gelten als „low-hanging fruits“, die bis 2030 geerntet werden müssen, um Österreich auf Kurs zur Erreichung seiner Klimaziele zu halten. Für den langfristigen Zeitraum – also über 2030 hinaus – divergieren die Studien jedoch deutlich, was auf wesentliche Unsicherheiten hinweist und blinde Flecken offenlässt. Hier setzt INFRA-ENSURE an: Das Projekt schließt diese Lücken, identifiziert sogenannte No-Regret-Maßnahmen und leitet daraus politische Handlungsempfehlungen ab. Besonders im Fokus stehen dabei die langen Planungs- und Realisierungszeiträume für Infrastrukturen, die frühzeitige Entscheidungen erforderlich machen, um deren rechtzeitige Verfügbarkeit und die Übereinstimmung mit den Klimaneutralitätszielen sicherzustellen. INFRA-ENSURE wird die gemeinsamen Infrastrukturbedarfe verschiedener Pfade herausarbeiten und dadurch eine robuste Entscheidungsgrundlage schaffen. Zudem werden die relativen Vor- und Nachteile, die realistischen Größenordnungen sowie die Reihenfolge der notwendigen Investitionen für zentrale Alternativen untersucht. Ein verbessertes Verständnis der Pfade nach 2030 und der damit verbundenen Infrastrukturbedarfe erfordert daher eine systematische und umfassende Bewertung aller beteiligten Energiesektoren. Dafür ist es notwendig, bestehende Energiesystemmodelle weiterzuentwickeln und mit Instrumenten zu kombinieren, die in der Lage sind, gesamtwirtschaftliche Effekte abzubilden. Genau diese integrierte Bewertung wird im Rahmen von INFRA-ENSURE durchgeführt.
Mitarbeiter*innen
Johannes Schmidt
Assoc. Prof. Priv.Doz.DI Dr.nat.techn. Johannes Schmidt
johannes.schmidt@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73118
Projektleiter*in
01.10.2025 - 30.09.2027
Max Nutz
Max Nutz MSc
max.nutz@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73119
Projektmitarbeiter*in
01.10.2025 - 30.09.2027