Renaturierung von Flussuferzonen im Einklang mit angrenzender Landwirtschaft zur Förderung natürlicher Lebensräume für Steilwandbrüter
Abstract
In Steilufern brütende Vögel wie die Uferschwalbe oder der Bienenfresser sind gute Indikatoren für den morphologischen Zustand eines Gewässers und - durch deren Abhängigkeit von Insekten als Nahrungsquelle - auch für den ökologischen Zustand des oft landwirtschaftlich bewirtschafteten Umlands. Durch die starke Begradigung und Verbauung der Fließgewässer sowie durch Sedimentrückhalt hinter Querbauwerken kommen sie in den Alpen und in deren Vorländern nur mehr äußerst vereinzelt vor. Eine erfolgreiche Renaturierung von Fließgewässern setzt die Herstellung von Rahmenbedingungen voraus, welche morphodynamische Prozesse wie die Ufererosion fördern und deren Fortbestand nachhaltig sichern. Dabei erhöht das EU-Renaturierungsgesetz die Anforderungen an die Größenordnung der Maßnahmen und erfordert eine intensivere Auseinandersetzung mit vorhandenen Nutzungskonflikten. ripa bnb unterstützt den WWF an der March im Alpen-Karpaten-Korridor in der Vorbereitung geeigneter Renaturierungsmaßnahmen. Zunächst wird unter den natürlicheren Rahmenbedingungen des Biosphärenparks Mur-Drau-Donau die Rolle der Ufersedimente in der Bereitstellung geeigneter Bruthabitate untersucht und anhand von Messungen der Ufererodierbarkeit die „Lebensdauer“ von Steiluferabschnitten und deren Abhängigkeit von äußeren Rahmenbedingungen bestimmt. Erstellte Modelle werden unter den alpineren Bedingungen der Lavant überprüft, wo eine Renaturierungsmaßnahme eine Ansiedelung durch Uferschwalben erreichte, bevor sie in den Marchauen zur Anwendung kommen. Die Vögel werden bei ihrer Nahrungssuche verfolgt und schließlich auf die Präferenzen bezüglich des Jagdortes geschlossen. Der Forschungsverein Studia Austria untersucht ganzheitlich die agrarökonomischen Auswirkungen einer uferbrüterfreundlichen Bewirtschaftung, wendet transdisziplinäre Methoden in der Einbindung verschiedenster Akteure an und identifiziert in zunächst als Nutzungskonflikte wahrgenommenen Zusammenhängen win2-Situationen.
Mitarbeiter*innen
Mario Klösch
Dipl.-Ing.Dr. Mario Klösch
mario.kloesch@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81913
Projektleiter*in
01.12.2025 - 30.11.2028
Jakob Schweinschwaller
Jakob Schweinschwaller B.Sc.
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Projektmitarbeiter*in
01.12.2025 - 30.11.2028
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STUDIA – Schlierbach
DI Dr. Stefan Kirchweger
Partner