Bestandsentwicklung der Salmoniden in der Mittleren Ybbs mit besonderem Fokus auf die Äsche und die Regenbogenforelle: Eine Analyse abiotischer Einflüsse
Abstract
Die fischereiwirtschaftlich zentralen Arten Äsche (Thymallus thymallus) und Regenbogenforelle (Onchorhynchus mykiss) weisen in weiten Teilen der Ybbs starke Populationsschwankungen und mitunter unzufriedenstellend niedrige Bestände auf. Insbesondere ein im Jahr 2024 dokumentierter Einbruch der Äschenpopulation im Mittellauf und der auffällige Rückgang der Regenbogenforelle werfen Fragen nach den dafür verantwortlichen Ursachen auf. Das beantragte Projekt zielt darauf ab, anhand abiotischer Deskriptoren – konkret Durchfluss und Wassertemperatur - populationsdemographische Entwicklungen zu erklären. Der Fokus liegt hier auf der kritischen Phase der Inkubation und Emergenz, einer Periode, die nachweislich von großer Relevanz für die weitere Populationsentwicklung von Salmoniden ist (Unfer et al., 2011a, Pinter et al., 2025). Ein zusätzlicher Fokus richtet sich auf die Entwicklung der Kohorten (Jahrgänge), also dem Überleben einzelner Altersstadien von Jahr zu Jahr. Die Datenlage der Ybbs bietet sich für diese Analysen an, da neben durchgängigen hydrologischen Daten eine lückenlose siebenjährige Datenreihe (2019 – 2025) von Fischbestandsdaten aus einem Revier flussauf von Amstetten vorliegt – eine in ihrer Form einzigartige Datengrundlage im Hyporhithral, die fundierte und detaillierte Analysen zu Reproduktionserfolg und Kohortenentwicklung ermöglicht. Im Rahmen der Interpretation sollen Einflussgrößen, wie die Gewässermorphologie und potenzielle Stressoren, wie Prädationsdruck und zwischenartliche Konkurrenz nicht unbeachtet bleiben. Mit Betrachtung der nahtlosen Populationsentwicklung wird eine neuartige Grundlage für zukünftige fischereiwirtschaftliche Schritte und Überlegungen geschaffen. Damit werden die Voraussetzungen für ein nachhaltiges und vorausschauendes Management neu definiert und eine Basis für weiterführende Überlegungen zu aktuellen Problemen der Fischereiwirtschaft (Zustand des Huchenbestandes, Folgen des Klimawandels, etc.) gelegt. Insbesondere in Anbetracht der instabilen Bestände der als vulnerabel eingestuften Äsche (Wolfram & Mikschi, 2007) sind solche Forschungsergebnisse für diese zentrale Leitart der Äschenregion von großer Bedeutung.
Mitarbeiter*innen
Gabriel Gruber
Dipl.-Ing. Gabriel Gruber
gabriel.gruber@boku.ac.at
Projektleiter*in
06.10.2025 - 05.04.2026
Kurt Pinter
DDI Dr. Kurt Pinter
kurt.pinter@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81235
Sub-Projektleiter*in
06.10.2025 - 05.04.2026
Günther Unfer
Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Günther Unfer
guenther.unfer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81213
Projektmitarbeiter*in
06.10.2025 - 05.04.2026