Auerhuhngenetik im Schwarzwald – Veränderungen nach 10 Jahren Management
Abstract
Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) besiedelt weltweit noch ein großes Areal, in West- und Mitteleuropa sind viele Populationen sind bereits verschwunden oder stark zurückgegangen. Das hat zufolge, dass die Art im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie gelistet ist, was einen besonderen europaweiten Schutzstatus bedeutet. Zudem gilt das Auerhuhn in Deutschland nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützte Art“. Im Schwarzwald, Südwest-Deutschland, wurde die Auerhuhn-Population erstmals 1971 mittels flächendeckender Balzplatzzählungen geschätzt. Seit 1983 wurden diese Zählungen jährlich durchgeführt und dokumentieren einen stark negativen Populationstrend: Die Zahl balzender Hähne sank von 570 Hähne auf nur noch 97 Hähne in 2022, seitdem blieb die Jährliche gezählte Anzahl auf einem niedrigen Niveau. Die genetische Differenzierung zwischen den Teilpopulationen hat zugenommen, was ein Hinweis auf fehlende Vernetzung und damit fehlenden genetischen Austausch ist. Im aktuellen Forschungsprojekt ist nun eine erneute Erhebung der Genetik vorgesehen, um den Trend zu erheben. Die vordergründigen Forschungsfragen dabei sind, (1) wie sich die genetische Diversität der Population im Schwarzwald darstellt, und (2) ob der negative Trend in der genetischen Differenzierung weiter anhält.
Mitarbeiter*innen
Florian Kunz
Dr.nat.techn. Florian Kunz M.Sc.
florian.kunz@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-83220
Projektleiter*in
01.12.2025 - 31.03.2026