Strukturen und Strategien zur Einrichtung eines nachhaltigen EPR-Systems für Textilien in Österreich ('Textilien EPR-Studie')
Abstract
Im Rahmen der nationalen Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Reduktion von Umweltbelastungen kommt der Einführung eines Systems der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien eine zentrale Bedeutung zu. Ziel ist es, die Vermeidung zu stärken und zu einem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beizutragen, indem die Menge der getrennt gesammelten Textilien sowie die Menge der wiederverwendeten Textilien steigt und nicht wiederverwendbare oder reparierbare Textilien recycelt werden. In Österreich fallen Textilien als Siedlungsabfälle in die Regelungskompetenz der Länder, die Sammlungsstrukturen sind daher unterschiedlich ausgestaltet. Die Erhaltung gut funktionierender nationaler Strukturen, in denen die Kommune als Partner für die kommunale Sammlung verantwortlich ist, ist ein zentrales Anliegen. Kernziel des Vorhabens ist es, eine vertiefende Studie zur praktischen Ausgestaltung und Umsetzung eines EPR-Systems für Textilien zu erarbeiten. Die Studie soll insbesondere rechtliche und organisatorische Aspekte analysieren und Handlungsempfehlungen für die nationale Umsetzung auf Basis bestehender europäischer Vorgaben erarbeiten. Nachfolgende Forschungsfragen sind zu beantworten, konkret • welche Form eines EPR-Systems am besten geeignet ist, die Anforderungen der Abfallrahmenrichtlinie in Österreich umzusetzen und wie wäre die Organisation und Aufteilung der Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung der Stakeholder auszugestalten sind, wobei die Systemvarianten Fondmodell, herstellergetragenes Modell, Systeme im Wettbewerb und Vertragsmodell in Analogie mit bestehenden Systemen in Österreich (z.B. dem österreichischen EPR-System für Elektro- und Elektroaltgeräte) herangezogen werden, • welche Gestaltungselemente von etablierten internationalen EPR-Systemen, z.B. für Textilien in Frankreich und Matratzen in Belgien sinnvoll auf Österreich übertragbar sind, • wie die kommunalen Strukturen zur Sammlung von Textilien in Österreich bestmöglich in das EPR-System integriert werden, • wie die Systemeffizienz unter Berücksichtigung der Kosten und Indikatoren der wirkungsorientierten Folgenabschätzung (WFA) optimieren ist und unter größtmöglicher Nutzung der Digitalisierung über neutrale Schnittstellen, abgewickelt werden, um Verwaltungsaufwand und -kosten zu reduzieren, und • welche Faktoren sich positiv auf eine Steigerung des Re-Use Anteils auswirken.
Mitarbeiter*innen
Peter Beigl
Dipl.-Ing.Mag.rer.soc.oec. Peter Beigl
peter.beigl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81314
Projektleiter*in
26.11.2025 - 25.09.2026
BOKU Partner
Externe Partner
Technische Universität Wien (TU Wien)
Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Bartl
Auftragnehmer