Kenndaten zur Fütterung von Mastschweinen auf organisch-biologisch wirtschaftenden Betrieben in Niederösterreich.
Abstract
Auf 4 zufällig ausgewählten Betrieben mit Mastschweinehaltung aus dem erweiterten Raum 'Waldviertel' wurde im Rahmen einer Feldstudie die Fütterungspraxis untersucht. Das Leistungsniveau bei den täglichen Zunahmen variierte zwischen durchschnittlich über 600 und über 720 g. Bei den Aminosäurengehalten in den Rationen ist von suboptimalen Verhältnissen vor allem in der Anfangsmast auszugehen. Dieses Problem wäre durch den verstärkten Einsatz hochwertiger Eiweißfuttermittel in der Anfangsmast bei gleichzeitigem Umstellen des Fütterungskonzeptes von 'Einheitsfutter' auf eine wenigstens zweigeteilte Phasenfütterung deutlich zu mildern. Bezüglich der Probleme mit der Schlachtkörperklassifizierung nach dem MFA müssen alle beeinflussenden Faktoren optimiert werden. Die Aminosäurenversorgung ist eine dieser Einflußgrößen. Die analysierten Inhaltsstoffe bzw. der geschätzte Energiegehalt wichen von den erwarteten Werten in unterschiedlichem Ausmaß ab: XP - 1,1 bis + 1,1 %punkte, Lys - 0,23 bis + 0,10 %punkte, XF - 1,3 bis + 1,2 %punkte bzw. ME + 0,2 bis + 3,6 %. Dem ist letztlich nur durch regelmäßige Futteranalysen beizukommen. Wirtschaftlich relevant sind die gegenüber dem deklarierten Proteingehalt von 74 % deutlich niedrigeren nachgewiesenen Werte von 66,8 bis 68,6 % XP im Kartoffeleiweiß, dem derzeit in der Rationsgestaltung entscheidende Bedeutung für die Versorgung mit limitierenden Aminosäuren zukommt. Auf allen Betrieben werden kommerzielle Mineral-Wirkstoff-Vormischungen eingesetzt, mit Ausnahme eines Betriebes liegen die nachgewiesenen Gehalte an Mengenelementen im Bereich der Empfehlungen. Deutliche Mängel in der Futterhygiene wurden auf einem Betrieb festgestellt. Ein Teil der beobachteten Probleme kann durch entsprechende Schwerpunktsetzung in der Beratung gemildert werden, in anderen Bereichen müssen Lösungsansätze unter wissenschaftlicher Begleitung erst entwickelt werden.
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Werner Zollitsch
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Werner Zollitsch
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01.01.1998 - 31.12.1998
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