Molekulare Charakterisierung und Identifizierung von endophytischen und parasitischen Pilzen aus Weinreben.

Molekulare Identifizierung von Hefen und Schimmelpilzen mittels RAPD-PCR und partiellen Sequenzen ribosomaler DNAs, Ermittlung endophytischer und parasitischer Pilzflora in Weinreben, Entwicklung einer molekularbiologischen Methode zum Nachweis nicht kultivierbarer Pilze aus Weinreben. Molekulare Methoden der Sequenzanalyse wurden verwendet um zwei Fragestellungen zu klären: zum einen zur Identifizierung von endophytischen Pilzisolaten aus Weinreben, zum anderen zur Klärung der phylogenetischen Stellung (= Verwandtschaftsverhältnisse) dieser Rebpilze. Mittels Partialsequenzen des 18S rRNS-Gens bzw. des 26S rRNS-Gens konnten endophytische Hefeisolate eindeutig bestimmt werden, bei filamentösen Pilzen dagegen führte der Mangel an Vergleichssequenzen in der Genbank zu nicht immer zweifelsfreien Ergebnissen. Der molekulare Stammbaum der Ascomycota und Basidiomycota erweist sich als dreigliederig. Innerhalb der Abteilung der Ascomycota finden sich die Klassen Hemiascomycetes, Protomycetes und Euascomycetes, innerhalb der Abteilung Basidiomycota die Klassen Urediniomycetes, Ustilaginomycetes und Hymenomycetes. Die molekulare Stammbaumanalyse gliedert sämtliche untersuchten filamentösen Rebpilze in unterschiedliche Ordnungen innerhalb der Euascomycetes, alle endophytischen Hefeisolate gehören zu den Basidiomycota, entweder in die Klasse der Urediniomycetes (Rhodotorula glutinis, Sporobolomyces sp. nov.) oder in die Klasse der Hymenomycetes (Cystofilobasidium macerans, syn. Cryptococcus macerans). Der molekulare Stammbaum der Ascomycota und Basidiomycota gibt eine Übersicht über gegenwärtig akzeptierte natürliche Ordnungen der höheren Pilze. Im Unterschied zu endophytischen Pilzen aus Gräsern zeigen die Pilze aus Rebholz eine phylogenetisch breite Artenvielfalt.