Der behördliche Vertragsnaturschutz. Bestandsaufnahme, Verwaltungsanalyse und Entwicklungspotentiale

Eine Dokumentation des Vertragsnaturschutzes in Österreich gibt Einblick in die rechtliche Verankerung, die Organisation und Abwicklung, in finanzielle und personelle Ressourcen sowie in die Anzahl abgeschlossener Verträge, das Ausmaßvertraglich gebundener Flächen und die Höhe der Abgeltungszahlungen einschlägiger Programme. Zur Kontrolle der ökonomischen Effizienz im Vertragsnaturschutz wurden Mechanismen der Kosten-Leistungsrechnung adaptiert und daraus spezifische Kennzahlen errechnet. Diese sollen den Behörden helfen, Kostenstrukturen und Sparpotentiale zu erkennen, rechtszeitig auf sich abzeichnende Ineffizienzen zu reagieren und effiziente Strategien zu entwickeln. Auf Basis einer Nutzwertanalyse festgelegte ¿ökologische Naturschutzwerte¿ für Vertragsflächen liefern zudem Grundlagen für ökologische Effektivitätskontrollen. In Zusammenarbeit mit Ökologen entstand ein Erhebungsbogen für fallbeispielhaft herausgegriffene Ackerbracheflächen, dessen empirische Erprobung in den Leiser Bergen stattfand und der als praxistaugliches Beurteilungsinstrument vorgeschlagen werden konnte. Zusammengeführt können ökonomische und ökologische Erfolgskontrollen den Naturschutzbehörden wichtige Hinweise für Allokationsentscheidungen liefern. Als zusätzliche Entscheidungsgrundlage dürfte sich eine systematische Zielgruppenabgrenzung der Naturschutz-Vertragspartner eignen. Eine fallbeispielhafte Analyse zeigt unter den naturschützerisch aktiven Vertragslandwirten bewerkenswert strukturelle Besonderheiten (signifikant hoher Anteil an Haupterwerbsbetrieben), auf die Behördenvertreter zur längerfristigen Erfolgssicherung im Vertragsnaturschutz künftig bei der Selektion von Vertragspartnern speziell Bedacht nehmen könnten.