Baum bergab
Abstract
Für Durchforstungen in Steillagen ist das Baumverfahren (Fällung mit Motorsäge, die Rückung von Bäumen mit Seilgeräten und Aufarbeitung des Holzes an der Waldstra-ße) eine der höchsten Mechanisierungsstufen. Die Zielsetzung der vorliegenden Ar-beit war die Quantifizierung von Produktivitätsunterschieden und Unterschieden in der Anzahl und Zusammensetzung von Bestandesschäden in Abhängigkeit von der Rückerichtung (bergauf und bergab in der Falllinie, schräg bergab) bei der Seilrü-ckung im Baumverfahren. Um die Einflussfaktoren auf die Systemleistung zu ermit-teln, wurden Arbeitsstudien im Rahmen von Durchforstungen mit dem Mastseilgerät "Syncrofalke" mit integriertem "Wolf-Prozessor" durchgeführt. Nach den Einsätzen wurden die Bestandesschäden aufgenommen und ausgewertet. Von den in Frage kommenden Einflussgrößen auf die Produktivität erwiesen sich nur das Baumvolu-men und der Erntezeitpunkt als signifikant. Bei einem durchschnittlichen Baumvolu-men von 0,68 m3 ohne Rinde betrug die Systemproduktivität im Sommer 8,6 m3 oh-ne Rinde/PSH15, im Winter 7,9 m3/PSH15. Dieser absolute Produktivitätsunter-schied von 0,9 m3 ohne Rinde/PSH15 entspricht einer Mehrleistung von 9 % bei der Holzernte im Sommer. Die Begründung liegt in der schweren Begehbarkeit des Ge-ländes bei Schneelage im Winter. Die Rückung im Baumverfahren verursachte gene-rell sehr hohe Bestandesschäden. Im Sommer wurden zwischen 22 und 32 % des Restbestandes geschädigt, im Winter lag dieser Wert zwischen 25 und 39 %. Aller-dings waren die Schäden im Sommer um durchschnittlich 30 % größer als im Winter. Im Sommer wurde ein wesentlich höherer Anteil an Wurzelschäden festgestellt, da die Wurzeln im Winter durch die Schneedecke vor Verletzungen geschützt waren. Unabhängig von der Rückerichtung wurden die Bäume im Sommer stärker geschä-digt als im Winter. Auf den schrägen Bergab-Trassen waren die Schadprozente auf einen Bereich von 22,5 m gleichmäßiger verteilt als auf den Trassen in Falllinie, wo es zu einer stärkeren Kumulierung der Schäden in Seilliniennähe kam. Die Bergab-Einsätze verursachten nicht mehr Schäden als die Bergaufrückung.
Schlagworte Forstwirtschaft Forsttechnik Holzernte Seilrückung Produktivität
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Karl Stampfer
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Karl Stampfer
karl.stampfer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91001, 91501, 91511
Projektleiter*in
01.01.2001 - 31.12.2003
Barbara Limbeck-Lilienau
Dipl.-Ing. Barbara Limbeck-Lilienau
Projektmitarbeiter*in
01.01.2001 - 31.12.2003