Möglichkeiten der Flächenvorsorge in Hochwasserabflussräumen - Handlungsspielräume von Gemeinden und Gemeindekooperationen
Abstract
Dieses Teilprojekt (im Rahmen des Forschungsprojekts "FloodRisk" - Analyse der Hochwasserereignisse vom August 2002) geht davon aus, dass die wenig zufriedenstellende Situation im Bereich Raumplanung und Hochwasserschutz neben den gesetzlichen Festlegungen besonders auch in der mangelnden Umsetzung der Inhalte der Raumpläne zu suchen ist. Deshalb sollen zusätzlich zur Analyse der (raumordnungs)rechtlichen Rahmenbedingungen auch die Steuerungsmöglichkeiten von Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden entlang eines Fließgewässers in Hinblick auf Umsetzungshemm-nisse und -chancen von präventiven Maßnahmen im Bereich der Raumordnung un-tersucht werden. Dieser Untersuchung ist eine Recherche der Strategien und Aktivitäten der Flächen-vorsorge in Hochwasserabflussräumen bei den Raumordnungsabteilungen der vom Hochwasser 2002 hauptbetroffenen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark vorangestellt. Damit sollen verschiedene Ansätze zur Frei-haltung von Hochwasserabflussräumen erfasst und gebündelt dargestellt werden. Der Schwerpunkt dieses Teilprojekts liegt auf der (klein)regionalen Ebene. Am Bei-spiel von noch näher zu bestimmenden 5-6 Gemeinden im Oberlauf der Triesting in Niederösterreich sollen drei Themenbereiche bearbeitet werden. 1.Bewertung von Nutzungen und Widmungen im Hochwasserabflussraum (inkl. Restrisikogebiete): aus dem Verschnitt von Flächenwidmungsplänen und den ausgewiesenen Hochwasserabflussräumen werden Informationen über den Be-stand an Nutzungen und Widmungen im Abflussraum gewonnen. Anhand der Si-tuation in den Untersuchungsgemeinden soll exemplarisch gezeigt werden, ob, wie und unter welchen Rahmenbedingungen (z.B. beschränktes Baulandange-bot, Baulandüberhänge) eine Weiterentwicklung bestehender Siedlungsschwer-punkte bzw. Industrie- und Gewerbeflächen erfolgen kann. 2.Mobilisierung von möglichen Retentionsflächen: auf Basis der schutzwasserwirt-schaftlichen Grundlagen wird die Nutzung ausgewählter Retentionsflächen in den Untersuchungsgemeinden erhoben und der Frage nachgegangen, welche Instrumente geeignet sind, um möglichen Retentionsflächen auch diese Funktion zukommen zu lassen und unter welchen Rahmenbedingungen (z.B. Flächenan-gebot im Talraum, agrarpolitische Vorgaben) diese Instrumente wirksam werden können. 3.Gemeindekooperation im vorsorgenden Hochwasserschutz: dabei stehen mögli-che Modelle der Zusammenarbeit von Gemeinden in der Flächenwidmung oder bei der Mobilisierung von Retentionsflächen sowie die damit verbundenen unter-schiedlichen Interessen und die Umsetzungsprobleme im Mittelpunkt des For-schungsinteresses. Die Bearbeitung erfolgt am Beispiel aller Gemeinden entlang der Triesting. Die Gemeinden entlang der Triesting werden als Untersuchungsbereich gewählt, weil einerseits ab September aktualisierte (Hochwasser 2002) Aussagen über Hoch-wasserabflussräume für die Gemeinden im Oberlauf zur Verfügung stehen werden. Andererseits bestehen entlang der Triesting vielversprechende Ansätze zu einer vom Regionalmanagement im südlichen Wiener Umland betreuten Kooperation der Gemeinden im passiven Hochwasserschutz. Die Forschungsergebnisse dieses Teilprojekts verstehen sich nicht als konkrete Handlungsanweisungen oder gar Planungen für die Untersuchungsgemeinden. Vielmehr sollen anhand ausgewählter Beispiele aus diesen Gemeinden verallge-meinerbare Aussagen zu Flächenvorsorge, Mobilisierung von Retentionsflächen und Gemeindekooperation abgeleitet werden.
keywords Hochwasserschutz Gemeindekooperation Flächenvorsorge
Publikationen
Planerische Flächenvorsorge in Hochwasserabflussräumen
Autoren: Seher, W., Beutl, H. Jahr: 2004
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Möglichkeiten der Flächenvorsorge in Hochwasserabflussräumen - Handlungsspielräume von Gemeinden und Gemeindekooperationen, am Beispiel von Gemeinden im Oberlauf der Triesting.
Autoren: Seher, W., Beutl, H. Jahr: 2004
Forschungsbericht (extern. Auftraggeber)
Landmanagement zur Sicherung von Hochwasserrückhalteflächen
Autoren: Seher, W. Jahr: 2006
Newspaper / Magazine article
Raumplanung und Hochwasservorsorge - Interkommunale Strategien
Autoren: Seher, W; Beutl, H Jahr: 2007
Journal articles
Oberlieger - Unterlieger: Auf der Suche nach Kooperationsformen und Ausgleichsmechanismen
Autoren: Seher, W. Jahr: 2008
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Praktische Umsetzung künftiger Strategien risikoarmer Raumnutzung
Autoren: Seher, W. Jahr: 2008
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Implementing Hazard Information in Spatial Planning
Autoren: Seher, W. Jahr: 2008
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Flood Risk Management and Land Use Planning in Austria
Autoren: Seher, W. Jahr: 2008
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Viele wollen an den Fluss, Siedlungsentwicklung in Risikoräumen
Autoren: Seher, W. Jahr: 2009
Chapter in collected volumes
Regionale Dimension im Hochwasserschutz: Interkommunale Ansätze in der Vorsorge
Autoren: Seher, W Jahr: 2010
Journal articles
Integrated Flood Management in Austria - The Contribution of Spatial Planning
Autoren: Seher, W. Jahr: 2011
Chapter in collected volumes
Interkommunale Kooperation im Hochwasserrisikomanagement
Autoren: Seher, W. Jahr: 2012
Chapter in collected volumes
Siedlungsentwicklung in Risikoräumen - Anmerkungen zu Hochwasserschutz und Raumplanung
Autoren: Seher, W. Jahr: 2012
Chapter in collected volumes
Raumplanung und integriertes Hochwassermanagement - Beiträge, Herausforderungen, Empfehlungen
Autoren: Seher, W Jahr: 2013
Journal articles
Instrumente der Raumordnung zum Schutz vor Naturgefahren und notwendige Maßnahmen
Autoren: Seher, W. Jahr: 2014
Conference & Workshop proceedings, paper, abstract
Project staff
Walter Seher
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Walter Seher
walter.seher@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85510
Projektleiter*in
28.10.2003 - 31.10.2004