EGALITE - Ein gleichberechtigter Alltag im Telematik gestützten Verkehrsgeschehen
Abstract
In der Studie ÉGALITÉ wird das Potenzial von verkehrstelematischen Lösungsansätzen zur Reduzierung von Chancenungleichheiten in der physischen Mobilität und damit der Teilhabe am sozialen Leben untersucht. In Bezug auf mögliche Benachteiligungen wird auf Einschränkungen der physischen Mobilität durch körperlich-motorische sowie sensorischer Behinderungen, Einschränkungen aufgrund der Lebenssituation, der Lebensphase und/oder der ökonomischen Ausstattung und der Lage, Erreichbarkeit und Ausstattung des Wohnstandorts von Personen eingegangen. Neben "herkömmlichen" infrastrukturellen, fiskalpolitischen und raumordnungsrelevanten Maßnahmen stehen im Speziellen telematisch-technische Lösungen im Zentrum der Betrachtung. Informationen über Ursachen und Auswirkungen von Mobilitätsbeeinträchtigungen liegen nur in sehr eingeschränktem Ausmaß vor. Eine einheitliche, gesellschaftlich akzeptierte und wissenschaftlich abgeleitete Definition von Mindeststandards für eine Chancengleichheit im Verkehr existiert derzeit nicht. Die Möglichkeiten, die telematische Dienste zur Verbesserung der Mobilitätschancen leisten können, werden unterschiedlich und im Allgemeinen eher gering eingeschätzt. Es wird aber die Meinung vertreten, dass es wichtig ist, alle technischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das größte Potenzial zum Abbau von Chancenungleichheiten wird in der Entwicklung von Telematiklösungen im öffentlichen Verkehr und in Informationssystemen gesehen. Endgeräte haben Anforderungen wie leichte Bedienbarkeit, größtmögliche Aktualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Bezahlbarkeit optimal zu erfüllen. Maßnahmen im gesellschaftlichem Kontext (Bildung, Training, Förderung von sprachlichen Fähigkeiten, finanzielle Förderungen), Verkehrsmittelangebote und Informationsangebote mit verkehrstelematischer Unterstützung sowie verkehrstelematische Lösungen auf individueller Ebene sind Lösungsansätze, die zur Chancengleichheit in der Mobilität beitragen können. Das größte Potential zur Reduzierung von Chancenungleichheiten in der Mobilität ist jedoch von nicht-telematischen Lösungen zu erwarten. Mit dem Einsatz von Verkehrstelematik kann im Zusammenhang mit dem Angebot und der Erweiterung von konventionellen Verkehrsmittelangeboten eine deutliche Qualitätsverbesserung erreicht werden. Das größte Potenzial von verkehrstelematischen Maßnahmen liegt in individuellen Lösungen für Einzelpersonen. Durch die Studie ÉGALITÉ konnte verdeutlicht werden, dass zu vielen Fragestellungen rund um die Chancenungleichheit in der Mobilität nur wenige Informationen vorliegen. Im Speziellen besteht ein intensiver Forschungsbedarf bei der Festlegung von Mindeststandards der Versorgungs- und Erreichbarkeitsparameter, dem Zusammenhang zwischen subjektiv empfundener Benachteiligung und objektiv definierter Kriterien zur Chancengleichheit, der Entwicklung geeigneter Erhebungsverfahren zur Identifikation von Chancengleichheit im Verkehr sowie bei der Analyse der Quantität und der Merkmale der bezüglich Mobilität benachteiligten Personengruppen. Subjektive Anforderungen können und sollen bei der Festlegung dieser Mindeststandards zwar eine Rolle spielen, können allgemeine Standards im Sinne der Verwendung von öffentlichen Mitteln zur Erreichung von Chancengleichheit im Verkehr jedoch nicht ersetzen. Um das Ausmaß der Chancenungleichheit bestimmen zu können, sind von der Gesellschaft anerkannte Mindeststandards zur Chancengleichheit für Verkehrsplanung und -politik zu definieren.
Publikationen
Mobilitätsbeeinträchtigung und Barrierefreiheit – empirische Fakten, Mobilitätsverhalten und Lösungsansätze
Autoren: Sammer, G; Meschik, M Jahr: 2022
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Gerd Sammer
Em.O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Gerd Sammer
gerd.sammer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85635
Projektleiter*in
01.03.2006 - 30.11.2006
Michael Meschik
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Michael Meschik
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Projektmitarbeiter*in
01.03.2006 - 30.11.2006
Alexander Neumann
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01.03.2006 - 30.11.2006
Wiebke Unbehaun
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Wiebke Unbehaun
Projektmitarbeiter*in
01.03.2006 - 30.11.2006
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Externe Partner
Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal
keiner
Partner
Technische Universität Wien
keiner
Partner