Integration von traditionellem medizinischen Wissens in das ländliche Gesundheitssystem von Indonesien
- Lebensraum und Landschaft
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
- Beitrag für "Forschung für Entwicklung" (EZA)
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Bestehende Gesundheitssysteme in Indonesien können einen potentiell großen Nutzen aus der Integration mit kostengünstigen und verfügbaren Ressourcen ziehen, die einfach anzuwenden und leicht verfügbar sind. Dieses Projekt identifiziert indigenes Wissen als eine solche Ressource. Lokales indigenes Wissen wurde seit der Einführung wissenschaftlicher Gesundheitssysteme stark vernachlässigt und von Proponenten des Gesundheitswesens wie auch der lokalen Bevölkerung als eine inadäquate Form der gesundheitlichen Betreuung angesehen. Das vorliegende Projekt betreibt die Integration von indigenem Wissen mit der existierenden Gesundheitsversorgung. Vor allem dort, wo staatliche Gesundheitssysteme entweder aufgrund der Entfernung der Gemeinden nicht vorhanden oder aufgrund finanzieller Hindernisse nicht verfügbar sind hätte eine Integration mit indigenem Wissen starke positive Effekte. Besonders die Integration von lokalem Wissen über Heilpflanzen kann zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, wenn die Gemeinden dazu ermöglicht werden, vermehrt auf lokal verfügbare Ressourcen zurückzugreifen und dadurch die Abhängigkeit von kostenintensiven chemischen Heilmitteln abnimmt. Die Integration von lokalem Wissen mit dem Gesundheitswesen wird durch einen dreistufigen Prozeß ermöglicht. Erstens, durch eine wissenschaftliche Aufarbeitung existierenden Wissens über Heilpflanzen und deren Nutzung. Zweitens, über die Initiierung eines partizipatorischen Prozesses, der Akteure aus der Gemeinde, dem Gesundheitssystem und Experten miteinschließt. Dieser Prozeß validiert die gesammelten Daten und untersucht mögliche Anwendungen in Kombination mit wissenschaftlicher Medizin. Drittens, durch die Publikation der Ergebnisse für bestimmte Zielgruppen: (i) für die Gemeinden eine Broschüre, die eine breite Leserschaft finden kann; (ii) ein Bericht an Entscheidungsträger des staatlichen Gesundheitswesens, der Resultate aber auch Empfehlungen zur Integration miteinschließt; und (iii) eine wissenschaftliche Publikation in einer Fachzeitschrift, die an die relevante wissenschaftliche »Community« gerichtet ist. Die Forschungsarbeit findet in zwei Gemeinden Javas statt, die sich in ihren Charakteristika und Zugang zur Gesundheitsversorgung unterscheiden. Die Kooperation zwischen indonesischen und österreichischen Partnern garantiert einen transparenten wissenschaftlichen haltbaren Prozeß, welcher für beide Seiten vorteilhaft ist. Geplant ist die Kooperation in Form eines wissenschaftlichen Netzwerkes über lokales Wissen über die Beendigung des Projektes hinaus zu etablieren.
Mitarbeiter*innen
Christian R. Vogl
ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Christian R. Vogl
christian.vogl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93312
Projektleiter*in
01.03.2006 - 22.03.2007
BOKU Partner
Externe Partner
Systemic Sustainability Solutions
Prof.Dr. Harald Wilfing
Partner
Universitas Padjadjaran
Prof. Kusnaka Adimihardja, Director
Koordinator
Universität Klagenfurt, Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Dr. Clemens Grünbühl
Koordinator
Universität Wien, Institut für Pharmakognosie
Partner