Einführung und Monitoring von 'BetriebsEntwicklungsPlänen (BEP) Tiergesundheit und Wohlbefinden' in österreichischen Bioschweinebetrieben
Abstract
In der Praxis erfolgt die Sicherstellung der Tiergesundheit in der Nutztierhaltung in erster Linie über die Behandlung kranker Tiere bzw. Tiergruppen durch den Tierarzt. Der Krankheitsprophylaxe kommt nach wie vor ein zu geringer Stellenwert zu. Von Seiten des Konsumenten wird aber erwartet, dass der Einsatz von Tierarzneimitteln so gering als möglich bleibt. Die EU-Bio Verordnung 2092/91 schreibt biologisch wirtschaftenden Tierhaltern die Sicherstellung der Tiergesundheit durch prophylaktische Maßnahmen (Zucht, Haltung, Fütterung) vor. In diesem Spannungsfeld könnte die Etablierung von Tiergesundheitsplänen auf biologisch wirtschaftenden Schweinebetrieben ein konkreter Schritt in Richtung Optimierung von Prophylaxemaßnahmen und Reduzierung von Tierarzneimitteln darstellen. Es ist Ziel des Forschungsvorhabens, über betriebsindividuelle Entwicklungspläne hinsichtlich Tiergesundheit und Wohlbefinden (herd health and welfare plans) als Teil eines Qualitätssicherungssystems Gesundheit und Wohlbefinden in der österreichischen Bio-Schweineerzeugung zu verbessern sowie eine Reduktion des Tierarzneimitteleinsatzes zu erreichen über: 1. Einführung eines betriebsindividuellen dynamischen Beratungs- und Betreuungsinstrumentes (=BetriebsEntwicklungsPlan) 2. Verknüpfung von bereits vorhandenen landwirtschaftlichen und veterinärmedizinischen Beratungs- und Betreuungsleistungen (z.B. Berater-Datenbank Bio Austria) 3. Beurteilung der Effektivität, Akzeptanz und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen dieses Instrumentes Das Projekt basiert auf Erhebungen in insgesamt 60 biologisch wirtschaftenden marktrelevanten Schweinezucht- und Mastbetrieben in Oberösterreich und Niederösterreich. Bei der Betriebsauswahl werden ausschließlich Betriebe mit marktrelevanter Größe/Tierzahl berücksichtigt. Es werden sowohl geschlossene als auch nicht geschlossene Betriebe einbezogen. Insbesondere sollen bei nicht geschlossenen Betrieben kooperierende Betriebe berücksichtigt werden (z.B. Ferkelerzeuger/Mastbetrieb, Jungsauenerzeuger/Sauenhalter).
Schlagworte Schwein Tiergesundheit Tiergerechtheit Herdengesundheitsplan ökologische Tierhaltung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Christoph Winckler
Univ.Prof. Dr.med.vet. Christoph Winckler
christoph.winckler@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93221
Projektleiter*in
01.10.2007 - 31.08.2010
BOKU Partner
Externe Partner
Bio Austria Niederösterreich
Dr. Sonja Wlcek
Partner
HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Dr. Werner Hagmüller
Partner
VetMed, Lehr- und Forschungsgut Kremesberg
Dr. Christine Leeb
Partner