Kartierung und Entwicklung eines Marker-Tests für einen rezessiven Erbfehler beim Tiroler Grauvieh
- Boden und Landökosysteme
- Biotechnologie
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Beim Tiroler Grauvieh trat 2005 ein rezessiver Erbfehler auf, der dem beim Braunvieh bekannten Weaver-Syndrom ähnlich ist. Kälber verlieren bald nach der Geburt (früher als bei Weaver) die Kontrolle über das Nervensystem der hinteren Körperteile und müssen notgeschlachtet werden. Alle bisher rund 30 Fälle lassen sich auf Gusti, eine Kuh mit großem Einfluss in der Grauviehzucht zurückführen. Ziel des Projekts sind die Kartierung des verantwortlichen Gens, die Entwicklung eines Marker-Tests und die Suche nach der für den Erbfehler verantwortlichen Mutation. Für die Kartierung werden erkrankte Tiere und bekannte Träger des Erbfehlers für jeweils 54.000 SNP (single nucleotide polymorphism) Marker genotypisiert und es wird ein um heterozygote Anlagenträger erweitertes homozygosity mapping durchgeführt. In der damit charakterisierten Region des Genoms wird mit Mikrosatelliten-Markern ein Marker-Test entwickelt, der es dem Tiroler Grauviehzuchtverband ermöglicht, potentielle Trägertiere überprüfen zu lassen und so den Erbfehler in kurzer Zeit aus der Population zu entfernen. In der mit dem SNP-Mapping charakterisierten Region des Genoms werden in einem weiteren Schritt des Projekts Kandidatengene für den Erbfehler identifiziert. Mittels vergleichender Sequenzierung von kranken und erbfehlerfreien Tieren wird nach der verantwortlichen Mutation gesucht.
Mitarbeiter*innen
Johann Sölkner
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Johann Sölkner
johann.soelkner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93201, 93231
Projektleiter*in
01.06.2008 - 31.03.2009