Verbesserung der Allergiediagnostik
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
- Forschungscluster "Lebensmittel"
- Forschungscluster "Pflanzen"
Abstract
Die erfolgreiche Behandlung einer Allergie erfordert zunächst, den Auslöser der Beeinträchtung zu ermitteln. Dies erfolgt meist durch den Nachweis Allergen-spezifischer Antikörper der IgE-Klasse im Serum. Leider liefert diese Methode allzu oft falsche Ergebnisse. Ein wesentlicher Grund dafür sind Zuckerstrukturen, die auf Proteinen in allen Pflanzen und auch in Insektengiften vorkommen. Diese kreuzreaktiven Kohlenhydrat-Determinanten (kurz CCDs) lösen zwar glücklicherweise keine allergischen Reaktionen aus, führen aber zu positiven Testergebnissen. Diese Fehler sollen dadurch vermieden werden, dass Patientenblut vor der Analyse mit einem „CCD-Adsorber“ behandelt wird. Diese im Prinzip äusserst einfache Vorrichtung kann man sich als kleinen Filter vorstellen, der aus dem Serum eines Allergikers oder einer Allergikerin jene IgE-Antikörper entfernt, welche die falsch positiven Ergebnisse hervorrufen. Das Innere dieses Filters enthält die kreuz-reaktiven pflanzlichen Zuckerstrukturen, genauer kleine Asparagin-gebundene Oligosaccharide mit Xylose und einer alfa1,3-gebundenen Fukose. Es geht nun darum, die akademische Idee in eine für die Routine im klinischen Labor brauchbare Form zu übersetzen. Zunächst muss die geeignetste Quelle für das Oligosaccharid ermittelt werden. Dieses wird dann in Form eines Glykopeptides, also mit einem sehr kurzen Peptidrest an eine Trägermatrix gekoppelt. Dieser Teil des Projektes ist von spezieller Bedeutung, da sich die Art der Matrix und der Beladung mit Ligand entscheidend auf die Eigenschaften des Adsorbers auswirken werden. Angestrebt wird, mit einem relativ kleinen Volumen an Adsorber Patientenserum so zu behandeln, dass zwar die unerwünschten Zucker-spezifischen IgEs, nicht aber die mit dem jeweiligen „wirklichen“ Allergen reagierenden IgEs aus dem Serum entfernt werden. Zu guter Letzt soll diese Adsorptionsmatrix in einer leicht erzeugbaren und handhabbaren Version für erste Testserien durch interessierte Laboratorien bereitgestellt werden.
Mitarbeiter*innen
Friedrich Altmann
Ao.Univ.-Prof.i.R. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Friedrich Altmann
friedrich.altmann@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-77262
Projektleiter*in
01.03.2009 - 28.02.2010
BOKU Partner
Externe Partner
Floridsdorfer Allergiezentrum
Wolfgang Hemmer
Partner