Modellregion für nachhaltige Waldwirtschaft im Naturpark Mürzer Oberland
- Boden und Landökosysteme
- Lebensraum und Landschaft
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Ressourcen und gesellschaftliche Dynamik
- Forschungscluster "Landschaft & Entwicklung"
- Forschungscluster "Globaler Wandel"
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Wälder besitzen neben der ökologischen und wirtschaftlichen Bedeutung einen hohen Stellenwert im Hinblick auf die Schutzfunktionen (z.B. Lawinen, Steinschlag) und gerade in Naturparken eine herausragende Bedeutung für Erholung und Tourismus. Die Schwierigkeit, die sich eigentlich mit Beginn der multifunktionalen Waldbewirtschaftung in den 1970er Jahren weltweit ergibt, ist die Frage der richtigen Balance zwischen diesen wichtigen Funktionen. Diese Fragestellung spielt in Naturparken eine ganz besondere Rolle, denn Naturparke sollen Modelllandschaften sein, die nachhaltige Nutzungen aufzeigen die auf andere Bereiche übertragen werden können. Neue Anstöße in Richtung einer nachhaltigen Balance der verschiedenen Nutzungsansprüche bietet die international begonnene Diskussion um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung (Sustainable Forest Management), die sich, strukturiert mit klaren Kriterien und Indikatoren, um diesen Interessensausgleich bemüht. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung wurde 1993 bei der Zweiten Ministerkonferenz in Helsinki wie folgt definiert: "Die Behandlung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise und in einem Ausmaß, das deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit, Vitalität sowie deren Fähigkeit, die relevanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gegenwärtig und in der Zukunft zu gewährleisten, auf lokaler, nationaler und globaler Ebene erhalten bleiben, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen.“ Während das Ziel der nachhaltigen Waldbewirtschaftung sehr klar definiert ist, sind die Wege zur Umsetzung offen. Als Teil des Projektes könnte ein Modell für Österreich errichtet werden, das der Situation im Naturpark Rechnung trägt. Die regionale und lokale Struktur und Besonderheit soll in adäquater Weise berücksichtigt werden. Grundlage des Projektes sind die Pan-Europäischen Kriterien zur nachhaltigen Forstwirtschaft, sowie die Zielsetzungen des Naturparks. Ziel ist es, einen klaren Handlungsrahmen und ein Monitoringsystem für die zukünftige Entwicklung im Naturpark zu schaffen. Diese soll gleichzeitig die allgemeinen Ziele der Naturparke in Österreich dauerhaft fördern und umsetzen. Dazu ist es notwendig, die jeweiligen Konzepte und Kriterien auf der lokalen Ebene anzupassen und gegebenenfalls zusätzliche Kriterien zu definieren. Mit SFM können zahlreiche Ziele des Naturparks umgesetzt werden. Neben dieser grundsätzlichen Zielsetzung sollen folgende weitere fachliche Ziele im Detail umgesetzt und mit Leben gefüllt werden. - Transparente Methode und Entwicklung - Schutz- und Förderung natürlicher Ressourcen - Regionalwirtschaftliche Impulse und Bedeutung - Öffentlichkeitsarbeit und Förderung einer gesellschaftlichen Diskussion um die Wohlfahrtswirkung des Waldes
Mitarbeiter*innen
Ulrike Pröbstl-Haider
Univ.Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider
ulrike.proebstl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85317
Projektleiter*in
16.02.2009 - 31.10.2010