Störungsökologie einer Waldlawine im Wildnisgebiet Dürrenstein
Abstract
Störungen in Ökosystemen sind Treiber für Walddynamik, die Änderung von Artenzusammensetzung und Struktur. Sie sind auch Determinanten von Ökosystemfuntion und Diversität. Bedingt durch die Topographie, sind Störungsregime in Bergökosystemen sehr komplex. Lawinen hinterlassen besonders heterogene Störungsmuster in Waldökosystemen mit Abschnitten entlang des Lawinenstriches, wo Mineralboden abgeschert wurde, anderen in denen Boden und Humus sowie Bäume akkumuliert werden. In manchen Abschnitten kann Baumverjüngung oder auch Bäume überleben. Diese Verschiedenheit, gepaart mit der starken Anisotropie der Störung, macht es schwierig, die Ökosystemdynamik die durch Lawinen ausgelöst wird, vorherzusehen. Der Winter 2008/2009 war in Teilen Zentraleuropas besonders stark mit Rekordschneelagen im Spätwinter. Der dadurch ausgelöste Abgang von Lawinen in Waldflächen ermöglicht die Untersuchung von dynamischen Prozessen, die durch die Lawine ausgelöst werden. In diesem Projekt werden Transekte quer zu einem Lawinenstrich in einem Wald des Wildnisgebietes Dürrenstein angelegt die als Langzeitbeobachtungsflächen eingerichtet werden. Kleinstandorte, Böden, Baumverjüngung und Bodenvegetation werden im Rahmen einer Erstaufnahmen charakterisiert. Außerdem werden Verbiss durch Huftiere, Kleinsäuger und Insektenherbivorie aufgenommen. Die Studie stellt ein Fallbeispiel zur Charakterisierung des Einflusses von Lawinen auf die Walddynamik in Mitteleuropäischen Gebirgswäldern dar.
Schlagworte Walddynamik Lawinen Dauerbeobachtungsflächen Wildnisgebiet Dürrenstein Störungsökologie
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Georg Gratzer
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Georg Gratzer
georg.gratzer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-91215
Projektleiter*in
01.08.2009 - 31.08.2010