Posttranslationale Modifikationen von Gehirnproteinen
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Abstract
Gehirn und Nervengewebe enthalten eine besonders reichhaltige Auswahl ungewöhnlicher, protein-gebundener Glykane, deren funtionelle Rolle erst ungenügend beleuchtet wurde. Wir gehen von der Hypothese aus, dass eine bessere Kenntnis der Proteinglykosylierung im Gehirn und insbesondere die Beobachtung entwicklungs- bzw. krankheitsabhängiger Veränderungen derselben, zum Verständnis der Gehirnfunktion wesentlich beiträgt, Das vorliegende Projekte zielt auf die Messung der N- und O-Glykane von Mäusegehirn Glykoproteinen mittels einer neuartigen, isomer-spezifischen Technik ab, welche qualitative und quantitative Ergebnisse von minimalen Probenmengen ermöglicht. Es handelt sich dabei um die vor kurzem in unserer Gruppe entwickelte Methode, bei der eine „graphitic carbon“ Säule zur Trennung der Glykane dient, welche dann massenspektroskopisch analysiert werden. Das Objekt der Untersuchungen werden die Proteine CD24 and L1 sein, die im Mäusegehirn für das Auswachsen von Neuriten wichtig sind. Prof. Melitta Schachner von der Universität Hamburg wird uns mit zu ausgewählten Zeitpunkten genommenen Proben versorgen. Neuere Ergebnisse dieser Gruppe zeigten, dass die Funktion dieser Proteine zu einem guten Teil auf Protein-Kohlenhydrat-Wechselwirkungen beruht. In einer ersten Phase sollen die Bedingungen für die instrumentelle Analytik der Glykane mittels LC-ESI-MS optimiert werden. Die zweite Phase befasst sich mit der eigentlichen Strukturanalysen der wichtigsen Glykane. Zusätzlich zu den übliche massenspektroskopischen Verfahren, wollen wir Referenzglykane mit bekannter Struktur einsetzen. Diese werden durch Verwendung spezifischer Glykosyltransferasen hergestellt, was sich bereits bei der Analyse biantennärer N-Glykane als sehr nützlich erwiesen hat. Es sollen somit die tatsächlichen Strukturen der vorkommenden N- und O-Glykane aufgeklärt werden und nicht nur ihre Zusammensetzung. In der letzten Phase schliesslich werden die so entwickelten Fähigkeiten auf die Proben aus Hamburg angewand, um allfällige Veränderungen während der Gehirnentwicklung messen zu können. Wahrscheinlich wird es mit der neuen Techniken auch möglich werden, die Liganden-Spezifität von L1 festzustellen.
Mitarbeiter*innen
Friedrich Altmann
Ao.Univ.-Prof.i.R. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Friedrich Altmann
friedrich.altmann@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-77262
Projektleiter*in
01.03.2010 - 28.02.2013
BOKU Partner
Externe Partner
Universität Hamburg
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