Optimierte Strategien der Instandhaltung von dezentralen Abwasserpumpstationen
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Forschungscluster "Nachhaltigkeit"
Abstract
Die Erschließung des ländlichen Raumes mit Kanalisationen und zentralen Kläranlagen erfordert in flachen und hügeligen Gebieten eine große Anzahl an Abwasserpumpwerken (bzw. –hebeanlagen), deren Betrieb erheblichen Aufwand mit sich bringt. Eine anlassbezogene Wartung bzw. Störungsbehebung (kurative oder „Feuerwehr“strategie) ist nicht im Sinne eines planbaren und effizienten Pumpwerksbetriebes. Abgesehen davon sind die Betreiber von Kanalisationsanlagen (inklusive der dazugehörigen Abwasserpumpwerke) auch gesetzlich zur Instandhaltung (Wartung, Überprüfung und Sanierung) ihrer Infrastruktur in regelmäßigen Zeitabständen verpflichtet (WRG (1959), AAEV (1996)). Die vorbeugende Anlagenwartung (proaktive Strategie) mit kurzen Wartungsintervallen dient der Sicherstellung der dauerhaften Anlagenverfügbarkeit, damit verbunden sind aber auch oftmals erhebliche Aufwendungen and Arbeitsleistung sowie Kosten. Eine optimale Strategie kennzeichnet sich dadurch aus, dass bei hoher Betriebssicherheit der Ressourcenverbrauch minimiert wird. Dies kann auch durchaus bedeuten, dass die heute angewendeten, fixen Wartungsintervalle durch variable, bedarfsorientierte Intervalle (selektive Strategie) ersetzt werden. Eine wesentliche Grundvoraussetzung, um die Strategien der Pumpwerkswartung optimieren zu können, ist eine gute Kenntnis über die möglichen Arten von Pumpenstörungen, deren Ursachen und Auswirkungen. In der internationalen Forschung findet man bisher aber nur wenige Publikationen zu diesem Thema (z. B. KORVING et al. (2005, 2008)). Für Österreich soll dieser Aspekt nun erstmals gemeinsam mit anderen Schwerpunkten der Pumpwerkswartung wissenschaftlich aufbereitet werden. Um die Praxisrelevanz sicher zu stellen, werden in die Untersuchungen auch 2 Betreiber von repräsentativen Kanalisationsanlagen eingebunden.
Mitarbeiter*innen
Thomas Ertl
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Thomas Ertl
thomas.ertl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81101, 81110
BOKU Projektleiter*in
01.03.2010 - 31.08.2010