MoViH - Mobilitätsbarrieren seh- und hörschwacher Menschen im ÖV
Abstract
Die nicht unerhebliche Zahl seh- und hörschwacher Menschen sind im Vergleich zu anderen Gruppen mit Mobilitätseinschränkungen in den Medien und vor allem im Bewusstsein der Menschen nicht so präsent und werden häufig nicht einmal als eigene Gruppen mit spezifischen Bedürfnissen wahrgenommen, sondern fälschlicherweise zu den Blinden und Gehörlosen gezählt. Dies, obwohl letztere den Seh- bzw. Hörsinn vollständig durch andere Wahrnehmungen ersetzen müssen, wohingegen Seh- und Hörschwache durchaus sehen und hören, wenn auch eingeschränkt. Nichtsdestotrotz setzen sie im Alltagsleben und somit auch im Verkehr auch diese Sinne ein, bedürfen dabei jedoch gewisser auf sie abgestimmter Unterstützung. Auf Grund dessen laufen viele Maßnahmen, die im Bereich des ÖPNV für Blinde und Gehörlose als sinnvolle Unterstützung ergriffen werden, für seh- und hörschwache Menschen ins Leere. Zu bedenken wäre, dass Maßnahmen für Seh- und Hörschwache allen ÖPNV-Nutzern zugute kommen, da sie die Benutzerfreundlichkeit und das Komfortempfinden sowie die Sicherheit steigern und die Bewältigung von Wegen mit dem ÖPNV erleichtern. Solche Maßnahmen erhöhen also zudem die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs auf breiter Front. Dabei wäre die Umsetzung vieler Maßnahmen mit geringen bis gar keinen Kosten verbunden, für die Betroffenen würde jedoch ein hoher Nutzen entstehen. Das gegenständliche Projekt befasst sich intensiv mit den Mobilitätsbedürfnissen und barrieren der beiden angesprochenen Gruppen. Neuartig ist ebenfalls, dass die Probleme seh- und hörschwacher Menschen mit der Mobilität gezielt und losgelöst von anderen Gruppen mit Beeinträchtigungen adressiert werden. Nachdem der „State-of-the-Art“ erhoben wurde, soll im Rahmen einer quantitativen und einer qualitativen Untersuchung der IST-Zustand der Betroffenen erhoben werden. Dabei geht es um das gewünschte und tatsächliche Mobilitätsverhalten, die Identifikation mobilitätsfördernder und –hemmender Faktoren, und die Erarbeitung von Lösungswünschen, -ansätzen und Ideen. Gleichermaßen werden die Sichtweisen, Angebote und Lösungen seitens der Technologie- und Mobilitätsanbieter analysiert. In einer Lückenanalyse werden die Ergebnisse verglichen und zusammengeführt. Auf Basis speziell auf die Problemstellung angepasster Bewertungsmethoden werden Lösungsansätze durch alle Beteiligten (Betroffene, Technologie- und Mobilitätsanbieter) bewertet und ein Rating bzw. Ranking von zu ergreifenden Maßnahmen erstellt. Die gewonnen Ergebnisse münden in Handlungsempfehlungen und den Vorschlag einer einschlägigen Norm.
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Regine Gerike
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.Ing. Regine Gerike
regine.gerike@boku.ac.at
BOKU Projektleiter*in
01.04.2010 - 31.12.2012
Oliver Roider
Dipl.-Ing. Dr. Oliver Roider
oliver.roider@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85617
Projektmitarbeiter*in
01.04.2010 - 31.12.2012
Sandra Wegener
Dipl.-Ing. Dr. Sandra Wegener
sandra.wegener@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85613
Projektmitarbeiter*in
01.04.2010 - 31.12.2012
BOKU Partner
Externe Partner
Linz Linien GmbH für öffentlichen Personennahverkehr
keiner
Partner
Technische Universität Wien, Institut für Managementwissenschaften
keiner
Partner
Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Transportwirtschaft und Logistik
keiner
Partner