AlpÄsch - Genotypisierung, nachhaltige Sicherung und Bewirtschaftung regionaler Äschenbestände in anthropogen veränderten Gewässersystemen
Abstract
Die Fließgewässersysteme Südtirols, Tirols, Kärntens und des Belluno wurden vor allem im Laufe des vergangenen Jahrhunderts stark durch menschliche Aktivitäten überprägt. Unter einer Vielzahl anthropogener Eingriffe haben besonders Gewässerregulierungen (Hochwasserschutz) und energiewirtschaftliche Nutzung die Gewässer sowohl morphologisch wie auch hydrologisch stark verändert. Die meisten Gewässer sind durch Eingriffskombinationen mehrfach belastet, was insgesamt zu dramatischen Veränderungen der Gewässerlebensräume und ihrer Organismengemeinschaften geführt hat. Die Vielzahl anthropogener Eingriffe erfordert nunmehr adäquate und nachhaltig wirksame Managementmaßnahmen, die die individuellen bzw. typspezifischen Eigenheiten unserer Gewässersysteme berücksichtigen bzw. respektieren und deren Faunenelemente bestmöglich schützen und gegebenenfalls wiederaufbauen oder stützen. Die Äsche (Thymallus thymallus) ist eine wichtige Leitfischart der Gewässer im grenzüberschreitenden Gebiet. Seit einigen Jahren wird versucht, Probleme an unseren Gewässern (mangelnde Lebensraumqualität, Fischräuber, Übernutzung etc.) und folglich sinkende Äschenbestände, durch Besatz zu kompensieren. Gewässer sind aber je nach Geologie, Abflussgeschehen, Höhenlage, Gefälle, Uferstruktur und Nährstoffverhältnissen etc. sehr unterschiedlich. Dementsprechend divers sind auch die Äschenstämme in den verschiedenen Gewässern bzw. Einzugsgebieten, die sich an die Verhältnisse einzelner Gewässer angepasst haben. Diese Anpassungen (lokale Adaptationen) kommen in einer starken genetischen Diversifizierung zum Ausdruck. So sind beispielsweise die Äschen von Drau und Inn genetisch klar getrennt. Die weithin getätigten Besätze ignorieren jedoch diese lokalen Unterschiede meist völlig und es kommt zur Vermischung wertvoller, einzigartiger heimischer Äschenpopulationen mit Fischen unbestimmter Herkunft. Folge ist die Schwächung der Wildfischbestände durch die Einkreuzung fremder Gene und das eigentliche Besatzziel, nämlich die Stützung bzw. Stärkung des Bestandes wird nicht erreicht. Der Besatz kann sogar zu weiteren Schäden an den Populationen führen. Um diesen Entwicklungen entgegen zu steuern, ist das Projekt in folgende Ziele gegliedert: 1. Schutz und Erhalt der Biodiversität in Fließgewässern 2. Genetische Erfassung der Äschenbestände und Analyse der Gewässer
Schlagworte Äsche Fließgewässer Management Fischbesatz Fischzucht
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Günther Unfer
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Günther Unfer
guenther.unfer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81213
BOKU Projektleiter*in
01.08.2012 - 31.07.2015
Kurt Pinter
DDipl.Ing. Dr. Kurt Pinter
kurt.pinter@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81235
Sub-Projektleiter*in
01.08.2012 - 31.07.2015
Carina Seliger
DDipl.Ing. Dr.nat.techn. Carina Seliger
carina.seliger@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81218
Projektmitarbeiter*in
01.08.2012 - 31.07.2015
BOKU Partner
Externe Partner
Land- und forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg
Dr. Peter Gasser
Koordinator
Provincia Autonoma di_x000D_ Bolzano-Alto Adige - Ufficio caccia e pesca
keiner
Sub-Koordinator
Tiroler Fischereiverband
keiner
Sub-Koordinator
Provincia di Belluno -_x000D_ Settore tutela e gestione della fauna e delle_x000D_ risorse idriche
keiner
Sub-Koordinator