Stoffliche u. energetische Ganzpflanzennutzung aus der Zwischenfrucht Zuckerhirse zur Produktion von Bioethanol und Biogas.
- Wasser - Atmosphäre - Umwelt
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
Abstract
Der Anstieg des jährlichen Bedarfs an nachwachsenden Rohstoffen (NAWAROs) sowie die Tank – Tellerdiskussion macht es notwendig neue Produktionsschienen für die benötigten Rohstoffe zu finden. Zwischenfrüchte für die Produktion von NAWAROs sowie die kaskadische Nutzung wurden in diversen Forschungsprojekten im Labormaßstab in getrennten Projekten behandelt aber im Großversuch unter mitteleuropäischen Praxisbedingungen noch nicht überprüft. Mittels Zuckerhirse (Sorghum bicolor) steht für die Ackerbaugebiete in Österreich eine Pflanze als Zwischenfrucht zur Verfügung, die kaskadisch genutzt werden kann. Teile der Pflanze können als Rohstoff für die Bioethanolindustrie und die Pflanzenrestmasse zur Biogasproduktion zweiter Generation mittels thermomechanischen Aufschluss herangezogen werden. Die Motivation für den Biogasanlagenbetreiber ist die Möglichkeit einen Großteil seiner benötigten Rohstoffe aus Pflanzenrestmassen einer Zwischenfrucht zu beziehen sowie einen Rohstoff für die Bioethanolproduktion zu erzeugen. Für die Bioethanolindustrie steht dadurch ein neuer Rohstoff zur Verfügung. Dadurch ist es möglich sich von den Getreide- und Maispreisschwankungen abzukoppeln. Volkswirtschaftlich stehen durch einen geringeren Bedarf an Getreide bzw. Mais für die Bioethanolindustrie sowie der Biogasproduktion mehr Anbauflächen für die Nahrungsmittelindustrie zur Verfügung. Ziel des Projektes ist es anhand des vollständigen Produktionsablaufs aufzuzeigen, dass die Produktion des Rohstoffs für die Bioethanolindustrie und die Biogasproduktion zweiter Generation mittels Zwischenfrucht (Sorghum bicolor) nachhaltig, ökologisch und wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Dazu wird mittels Pflanzengroßversuche unter wissenschaftlicher Anleitung zusammen mit Landwirten, Biogasanlagenbetreiber und Bioethanolproduzent die potentielle Zuckerhirsesorte zusammen mit der optimalen Ernte- und Lagermethode und der effizientesten Methode für die Bereitstellung des Rohstoffes für die Bioethanolindustrie und der Biogasanlage erarbeitet. Dies erfolgt aus einer Kombination aus Laborarbeiten sowie einem technischen Monitoring, welches sich über den gesamten Produktionszyklus erstreckt. Für die Rohstoffproduktion der Bioethanolindustrie sowie die Aufbereitung der Pflanzenrestmasse aus der Zwischenfrucht für die Biogasproduktion werden Einzelkomponenten, welche in der Industrie verfügbar sind, so adaptiert, dass diese für den Großversuch als Versuchsanlage aufgebaut werden, um anhand des technischen Monitorings festzustellen, welche verfahrenstechnischen Anpassungsarbeiten zwischen bestehender Biogasanlage und den zusätzlichen Anlagenkomponenten notwendig sind, um ein Anlagensetup zu erhalten, welches einen großteils stabilen Produktionsablauf ermöglicht (Die Investition der Versuchsanlage ist nicht Teil des Projektes sondern wird für dieses Projekt zur Verfügung gestellt). Als Ergebnis steht ein Leitfaden in zwei Teilen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, der Ökologie und der Wirtschaftlichkeit. Im ersten Teil wird darüber Auskunft gegeben, unter welchen pflanzenbaulichen Möglichkeiten, Erntemethodik, Logistikkette und Lagerungsmöglichkeit der Rohstoff für die Rohstoffproduktion bereitgestellt wird. Im zweiten Teil werden die technischen Voraussetzungen beschrieben, welche notwendig sind, um die kaskadische Nutzung der Zwischenfrucht Sorghum bicolor umzusetzen.
Publikationen
Stoffliche u. energetische Ganzpflanzennutzung aus der Zwischen-/Zweitfrucht Zuckerhirse zur Produktion von Bioethanol und Biogas (BISUFUEL) - Endbericht
Autoren: Wannasek, L; Bauer, A; Enguidanos, R; Gronauer, A; Theuretzbacher, F; Friedl, A; Weinwurm, F; Drljo, A; Pucker, J; Jungmeier, G; Formayer, H; Leidinger, D; Breinesberger, J; Kirtz, M Jahr: 2014
Projektbericht
Externe Links und Eigenschaften der Publikation:
Mitarbeiter*innen
Herbert Formayer
Assoc. Prof. Priv.Doz. Mag. Dr. Herbert Formayer
herbert.formayer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81415
BOKU Projektleiter*in
01.03.2011 - 28.02.2014