Metabolismus von T-2 und HT-2 Toxin in Weizen, Gerste und Ha
- Nachwachsende Rohstoffe und neue Technologien
- Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit
Abstract
T2 Toxin (T2) und HT2 Toxin (HT2) gehören zu den Typ A-Trichothecenen und werden von Fusarium sporotrichioides, F. langsethiae und F. poae nach Befall von Hafer, Gerste und Weizen gebildet. T2 und HT2 hemmen die Proteinbiosynthese und sind somit von großer Relevanz für die menschliche Gesundheit. Für die Summe der beiden Toxine wurde ein provisorischer TDI-Wert von 0.06 Mikrogr/kg festgelegt. In der EU werden derzeit auch Grenzwerte in für die menschliche Ernährung bestimmtem Getreide vorbereitet. Für die Abschätzung des von den beiden Toxinen ausgehenden Risikos für die Ernährungssicherheit muss die Metabolisierung der beiden Toxine durch Fusarienbefallene Pflanzen beachtet werden. Die 3-O-Glukoside von T2- and HT2 und das HT2-4-O-Glukosid wurden vor kurzem in Weizen und Hafer nachgewiesen. Eine kürzlich durchgeführte Pilotstudie zeigte, dass Weizenlinien, welche den Quantitative Trait Locus (QTL) Fhb1 beherbergen, eine höhere Toleranz gegenüber T2 und HT2 besitzen. Während seit einigen Jahren bekannt ist, dass Fhb1 die Entgiftung des Typ-B Trichothecens Deoxynivalenol (DON) durch Bildung von DON-3-O-Glukosid vermittelt, ist der Mechanismus der Entgiftung von T2/HT2 durch diesen QTL nicht untersucht worden und wird im vorliegenden Projekt genauer erforscht. Konjugate, wie beispielsweise die T2- und HT2-Glukoside stellen möglicherweise “maskierte Toxine” dar, welche durch Routinemessungen nicht erfasst werden, im Verdauungstrakt von Säugern die ursprünglichen Toxine (T2/HT2) jedoch wieder freisetzen können. Es ist auch denkbar, dass ein Teil der gebildeten Toxine in die Pflanzenmatrix eingebaut wird, woraus sie durch Chemolyse oder Extraktion möglicherweise (zumindest teilweise) wieder freigesetzt werden können. Der Kenntnisstand zur Metabolisierung von T2 und HT2 durch Pflanzen ist jedoch sehr gering. Daher sollen in diesem Projekt 1) der Verbleib von T2 und HT2 in planta aufgeklärt, 2) Methoden zum qualitativen und quantitativen Nachweis möglicher neuer Metabolite entwickelt und 3) Referenzstandards dieser (neuen) Substanzen hergestellt werden. Zum Aufspüren von T2- und HT2-Transformationsprodukten werden 1:1 Mischungen aus natürlichen und U-[13C]-Toxinen auf Weizen, Gerste und Hafer appliziert. Nach unterschiedlich langer Einwirkzeit werden mittels LC-hochauflösender MS sowohl nach bekannten (d.h. vorhergesagten) als auch unbekannten Stoffwechselprodukten gesucht und deren Struktur aufgeklärt. Auf ähnliche Weise wird mittels Szintillations-Messungen von 14C-markierten Toxinen untersucht wie groß der Anteil unlöslicher Toxinderivate in der Pflanzenmatrix ist. Durch Solvolyse soll der extrahierbare, Polymer-gebundene Anteil ermittelt werden um eine Gesamtbilanz des Verbleibs der applizierten Toxine abschätzen zu können. Darüber hinaus soll die Relevanz der gefundenen T2-/HT2-Toxinderivate durch deren Nachweis in Fusarium-inokuliertem Getreide bestätigt werden, bevor im Rahmen einer Pilotstudie deren Vorkommen auch in natürlich infiziertem Getreide untersucht wird. Schließlich wird der durch Fhb1 vermittelte Mechanismus der Fusarium-Resistenz unter Verwendung nahisogener Weizenlinien (mit und ohne Fhb1) untersucht. Hierzu soll die differenzielle Bildung der T2 and HT2 Metabolisierungsprodukte erforscht werden.
Publikationen
Metabolism of HT-2 Toxin and T-2 Toxin in Oats.
Autoren: Meng-Reiterer, J; Bueschl, C; Rechthaler, J; Berthiller, F; Lemmens, M; Schuhmacher, R; Jahr: 2016
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Metabolism of the Fusarium Mycotoxins T-2 Toxin and HT-2 Toxin in Wheat
Autoren: Nathanail, AV; Varga, E; Meng-Reiterer, J; Bueschl, C; Michlmayr, H; Malachova, A; Fruhrnann, P; Jestoi, M; Peltonen, K; Adam, G; Lemmens, M; Schuhmacher, R; Berthiller, F Jahr: 2015
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
MetExtract II: A Software Suite for Stable Isotope-Assisted Untargeted Metabolomics
Autoren: Bueschl, C; Kluger, B; Neumann, NKN; Doppler, M; Maschietto, V; Thallinger, GG; Meng-Reiterer, J; Krska, R; Schuhmacher, R Jahr: 2017
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Metabolic fate of the Fusarium mycotoxins T-2 and HT-2 toxin in wheat
Autoren: Varga, E; Nathanail, A; Meng-Reiterer, J; Bueschl, C; Michlmayr, H; Malachová, A; Fruhmann, P; Jestoi, M; Peltonen, K; Adam, G; Lemmens, M; Schuhmacher, R; Berthiller, F Jahr: 2015
PUBLIZIERTER Beitrag für wissenschaftliche Veranstaltung
Externe Links und Eigenschaften der Publikation:MetMatch: A Semi-Automated Software Tool for the Comparison and Alignment of LC-HRMS Data from Different Metabolomics Experiments
Autoren: Koch, S; Bueschl, C; Doppler, M; Simader, A; Meng-Reiterer, J; Lemmens, M; Schuhmacher, R Jahr: 2016
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Tracing the metabolism of HT-2 toxin and T-2 toxin in barley by isotope-assisted untargeted screening and quantitative LC-HRMS analysis
Autoren: Meng-Reiterer, J; Varga, E; Nathanail, AV; Bueschl, C; Rechthaler, J; McCormick, SP; Michlmayr, H; Malachova, A; Fruhmann, P; Adam, G; Berthiller, F; Lemmens, M; Schuhmacher, R Jahr: 2015
Originalbeitrag in Fachzeitschrift
Mitarbeiter*innen
Marc Lemmens
ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Marc Lemmens
marc.lemmens@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-97104, 97158
Projektleiter*in
01.12.2013 - 30.11.2017
Franz Berthiller
Assoc. Prof. Dr. Franz Berthiller
franz.berthiller@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-97371
Projektmitarbeiter*in
01.12.2013 - 30.11.2017
Rainer Schuhmacher
Univ.Prof. Dipl.-Chem. Dr. Rainer Schuhmacher
rainer.schuhmacher@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-97307
Projektmitarbeiter*in
01.12.2013 - 30.11.2017