Seed Literacy of farmers and gardeners in the Pustertal Valley - Status, intervening variables and possible support acctivities.
Abstract
Saatgutkompetenz von Bäuerinnen und Gärtnerinnen im Pustertal – Stand, Einflussfaktoren und mögliche Fördermaßnahmen. Ackerbau und Viehhaltung prägten im Pustertal noch bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das Landschaftsbild. Das Sicherstellen der Lebensmittelversorgung der Familienmitglieder stand besonders in den abgelegenen Tälern und Bergregionen im Vordergrund des überwiegend kleinbäuerlichen Wirtschaftens. Von den Kulturpflanzen, die im Pustertal angebaut wurden, wurde in der jüngeren Geschichte immer auch Saatgut vor Ort selbst vermehrt. Wenn Saatgut vermehrt wurde, fand immer auch eine Auslese von Saatgut bestimmter Pflanzenindividuen statt. Diese Auslese wurde nach Erfahrungswerten und Intuition durchgeführt; geprägt von den persönlichen Vorstellungen und Notwendigkeiten derjenigen, die die Kulturpflanzen anbauten, pflegten und vermehrten. Dies hat zu der enormen Vielfalt genau in diesen lokalen Herkünften der unterschiedlichsten Kulturpflanzenarten geführt, auch im Pustertal. Das Handwerk der eigenständigen Erhaltung, Selektion und Vermehrung von Saatgut wird kaum mehr ausgeübt. Damit geraten einzigartige Kulturpflanzen und deren lokale Herkünfte in Vergessenheit und sind vom Verschwinden bedroht. Die lebendige Erhaltung des kulturellen Erbes der Saatgutvermehrung und Weitergabe von Saatgut liegt in den Händen von einigen wenigen engagierten Menschen. In Handarbeit wird eine große Vielfalt angebaut. Im Projekt „Saatgutkompetenz“ wird der aktuelle Stand der Saatguterhaltung für Kulturpflanzen im Pustertal dokumentiert. In Interviews mit Erhalterinnen werden fördernde und hemmende Faktoren für die Saatguterhaltung, sowie Informations- und Beratungsbedarf der ErhalterInnen identifiziert. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden lokale, regionale und nationale Fördermaßnahmen identifiziert, die dazu beitragen die Saatgutkompetenz im Pustertal zu erhalten. Farming and animal husbandry shaped the landscape in the Pustertal until well after the end of the Second World War. Securing the food supply for family members was the focus of the predominantly small-scale farming, especially in the remote valleys and mountainous regions. In recent history, the seeds of the cultivated plants that were cultivated in the Puster Valley have always been propagated locally. When seed was propagated, a selection of seed from certain plant individuals always took place. This selection was made based on experience and intuition; shaped by the personal ideas and needs of those who cultivated, cared for and propagated the cultivated plants. This has led to the enormous diversity of accessions of cultivated plants in the Puster Valley. The craft of independent conservation, selection and propagation of seeds is hardly practiced anymore. As a result, unique cultivated plants and their local accessions are forgotten and threatened with disappearance. The living preservation of the cultural heritage of seed propagation and seed transmission is in the hands of a few committed people. In the "Seed Competence" project, the current status of seed conservation for cultivated plants in the Puster Valley is documented. In interviews with conservators, supporting and inhibiting factors for seed conservation, as well as information and advice needs of the conservators are identified. Based on these findings, local, regional and national funding measures are identified that contribute to maintaining seed expertise in the Puster Valley.
- ethnobotany
- seed saving
- Local Knowledge
- Crop diversity
Project staff
Christian R. Vogl
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Christian R. Vogl
christian.vogl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-93312
BOKU Project Leader
01.03.2023 - 28.02.2026
Brigitte Vogl-Lukasser
Mag. Dr. Brigitte Vogl-Lukasser
brigitte.vogl-lukasser@boku.ac.at
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Project Staff
01.03.2023 - 28.02.2026