Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Lisa Obwegs
(2020):
Monitoring des Populationsaufbaus und der Befallsdynamik von Halyomorpha halys (Hemiptera: Pentatomidae) in einer Apfelanlage und Hecke zur Erarbeitung möglicher Bekämpfungsansätze.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Pflanzenschutz,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 111.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Halyomorpha halys ist eine invasive Wanzenart. Die polyphage Natur und hohe Mobilität erschweren eine nachhaltige Bekämpfung. Durch Ausbringung von Eigelegen/Nymphen an einer Hecke wurde eine Population aufgebaut. Die Populationsdynamik in der Hecke wurde anhand von Klopfproben und visuellen Kontrollen erfasst. In der angrenzenden Apfelanlage wurde zusätzlich eine Pheromonfalle eingesetzt und die geeignetste Monitoring-Methode ermittelt. Die Anlage wurde in vier Blöcke unterteilt. Ein Block diente als Kontrollblock. In den anderen wurden Eingriffsschwellen definiert. Befallserhebungen wurden durchgeführt. Je nach Phänologie und Vorhandensein von Früchten, beeinflussten Wildpflanzen unterschiedlich den Populationsaufbau und die Ausbreitung. In der Anlage wurden um eine Woche versetzt zur Hecke Nymphen erfasst, sodass Hecken zur Abschätzung eines Befallsrisikos untersucht werden konnten. Klopfproben erfassten erfolgreich den Reproduktionsstart, waren aber aufwendig und induzierten einen frühzeitigen Fruchtfall. Die Pheromonfalle führte in unmittelbarer Nähe zu einem erhöhten Wanzenschaden, weswegen diese Methoden nicht für Landwirte, sondern eher für Berater geeignet sind. Einen Behandlungszeitpunkt anhand der Eingriffsschwelle ≥15 Wanzen bzw. ≥10 Adulte zu definieren, war nicht erfolgreich. Die Eingriffsschwelle ≥1 Wanzen konnte die Ansiedlung einer Population unterbinden und den Ernteverlust vermindern. Da der Wanzenschaden trotzdem leicht zunahm, gilt es zukünftig bei Interpretation von Eingriffsschwellen zwischen Nymphen und Adulten zu unterscheiden. In den nicht/kaum behandelten Blöcken nahm der Wanzenschaden sehr stark zu, wobei der stärkste Befall in der Reihe am nächsten zur Hecke auf den Einfluss dieser hindeutete. Der Gesamtbefall im Kronenbereich und auf Augenhöhe unterschied sich nicht signifikant. Dies widersprach bisherigen Beobachtungen. Untersuchungen zu den Faktoren, welche den bevorzugten Aufenthaltsort der Wanzen beeinflussen, sind notwendig.
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Beurteilende(r):
Koschier Elisabeth Helene