BOKU - Universität für Bodenkultur Wien - Forschungsinformationssystem

Logo BOKU-Forschungsportal

Gewählte Dissertation:

Marlene Kirchner (2012): IMPLEMENTATION OF AN ANIMAL-BASED WELFARE ASSESSMENT SYSTEM IN BEEF BULL FARMS.
Dissertation - Institut für Nutztierwissenschaften (NUWI), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 104. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Überwiegend tierbasierte Erhebungssysteme wie das Welfare Quality® (WQ)-Protokoll können neben Zertifizierungszwecken auch zur Rückmeldung an Landwirt/innen herangezogen werden. Daher wurden zunächst Interviews mit 90 Landwirten, die Stiermast betreiben, in drei Ländern geführt. Anschließend wurde das WQ-Protokoll für Mastrinder in 63 der Betriebe angewandt. Ziele der Studie waren (1) die Erwartungshaltung von Landwirt/innen gegenüber einem solchen System abzubilden, (2) den Wohlergehensstatus der Stiere darzustellen sowie den Effekt von unterschiedlichen Rückmeldungsstrategien zu evaluieren und (3) die Wiederholbarkeit von Einzelmessgrößen, aggregierten Scores sowie der Gesamtklassifizierung zu untersuchen. Zwei Drittel der Landwirt/innen waren motiviert, tierbezogene Beurteilungssysteme für Wohlergehen einzusetzen und erwarteten sich davon die Erkennung von Defiziten und Unterstützung bei Verbesserungsmaßnahmen, aber auch nicht-monetäre Vorteile. Der Großteil der Landwirt/innen würde dafür Managementpraktiken ändern bzw. einen höheren Arbeitsaufwand in Kauf nehmen. Die Betriebe erreichten die Klassifizierungen „akzeptabler“ und „gehobener“ Wohlergehensstatus. Defizite bestanden in den Bereichen „Agonistisches Verhalten“, „Wasserversorgung“, „Bewegungsfreiheit“ und „Gesundheitsstatus“. Nach sechs Monaten hatte sich das Wohlergehen in jenen Betrieben, die Rückmeldungen oder zusätzliche Verbesserungsvorschläge erhalten hatten, nicht signifikant verbessert; vermutlich wären hier längere Untersuchungszeiträume erforderlich. Von den 27 WQ-Einzelmessgrößen wurdenen 6 bzw. 2 als kurz- bzw. längerfristig wiedeholbar eingestuft.(1 bzw. 6 Monate). Dies verbesserte sich auf 5 bzw. 2 der 12 WQ-Kriterien und auf 3 bzw. 1 der 4 WQ-Prinzipien. Die gleiche Klassifizierung erlangten 79% bzw. 75% der Betriebe. Gründe für die Diskontinuität werden in den kurzfristig fluktuierenden Bedingungen auf den Betrieben, niedrigen Prävalenzen von klinischen Parametern und dem Stichprobenumfang gesehen.

Betreuer: Winckler Christoph
1. Berater: Vogl Christian R.

© BOKU Wien Impressum