Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Christoph Noebauer
(2007):
Untersuchung neuer Methoden der Scheiteldruckprüfung an Abwasserrohren.
Diplomarbeit / Masterarbeit,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 130.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die vorliegende Arbeit behandelt die Prüfung der Scheiteldruckfestigkeit an Abwasserrohren aus Steinzeug und Beton. Es wurden zwei Versuchreihen durchgeführt und deren Ergebnisse miteinander verglichen. Die erste beschäftigte sich mit Scheiteldruckversuchen in derzeit üblicher Weise auf starrem Auflager, die zweite mit Scheiteldruckversuchen an Rohren im eingebetteten Zustand. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Prüfung von mit Close-Fit Linern sanierten Rohren gelegt. Besonders in diesem Fall erweisen sich die herkömmlichen Methoden der Scheiteldruckprüfung als unzureichend, da sich damit die Wirkung des Liners, die sich erst nach dem Bruch des Rohres entfaltet, nicht untersuchen lässt und somit das statische Verhalten des Gesamtsystems Boden-Altrohr-Liner nicht erfasst werden kann. In beiden Versuchsreihen wurden neben der Scheiteldruckkraft Verformungsgrößen ermittelt. Diese umfassten die gesamte Stauchung, d.h. die vertikale Stauchung des Probekörpers inklusive der Deformationen des Auflager- bzw. Druckbalkens und deren Auflagerflächen, ermittelt mit einem Wegaufnehmer, und die mit Dehnungsmessstreifen aufgenommen Randfaserdehnungen in den Kämpfern. Bei den Versuchen auf starrem Auflager wurde zusätzlich die vertikale Verformung mit einem Videoextensometer gemessen. Aufgrund der kontinuierlichen Erfassung der Messgrößen konnten die Ergebnisse in Form von Kraft-Verformungs-Linien dargestellt und analysiert werden. Es zeigte sich ein wesentlich steiferes Verhalten der Rohre im eingebetteten Zustand. Weiters wurde, wie erwartet, nach dem Bruch des Rohres ein Wiederanstieg der Scheiteldruckkraft, welcher der Gewölbebildung infolge der Aktivierung des Erddrucks zugeschrieben wird, beobachtet. Die Scheiteldruckprüfung im Sandbett mit zusätzlicher Verformungsmessung erwies sich letztendlich als eine brauchbare Methode, die, zumindest für den unteren Nennweitenbereich, eine Prüfung unter praxisnahen Bedingungen auch bei Laborbedingungen ermöglicht.
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Beurteilende(r):
Wu Wei