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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Iris Kral (2011): Treibhausgasemissionen von Rind- und Schweinefleisch entlang der Produktionskette Landwirtschaft bis Großküche unter besonderer Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Produktionsform.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Meteorologie (BOKU-Met), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 106. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die Landwirtschaft verursacht einen wesentlichen Beitrag an Treibhausgasemissionen (THGE; N2O, CH4 und CO2), sodass mit THGE-einsparenden Maßnahmen auf diesem Sektor ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Ziel dieser Arbeit war es, die THGE bei Rind- bzw. Schweinefleisch entlang der gesamten Produktionskette von der Landwirtschaft bis zur Großküche zu quantifizieren. Außerdem sollte geklärt werden, ob es Unterschiede in den THGE der konventionellen und biologischen landwirtschaftlichen Produktionskette gibt, und welche Prozesse im Bereich Landwirtschaft die Hauptverursacher für die THGE sind. Die THG-Bilanzierung erfolgte als Life Cycle Assessment (LCA) entsprechend den Richtlinien des IPCC. Die Kalkulation wurde mittels der LCA-Software SimaPro durchgeführt und basiert auf Primär- und Sekundärdaten. Die Ergebnisse werden in CO2-Äquivalenten (CO2-eq) pro kg Fleisch angegeben. Es zeigt sich, dass die landwirtschaftliche Produktion mit 99 % Hauptverursacher der THGE, welche mit der Erzeugung von Rindfleisch einhergehen, ist. Die enterogene Fermentation emittiert mit 43-46 % die meisten THG, gefolgt von der Futtermittelproduktion (inklusive Landnutzungsänderungen) mit 27-39 %. Werden auch die der Landwirtschaft nachgelagerten Prozesse betrachtet, so erhöhen sich die THGE nur geringfügig auf 15,2 kg CO2-eq (konventionell) bzw. 12,7 kg CO2-eq (biologisch). In der Schweinefleischproduktion ist die Landwirtschaft mit etwa 98 % hauptverantwortlich für die THGE. Die größten Anteile werden durch die Erzeugung der Futtermittel (54-79 %) und durch das Management von Wirtschaftsdünger (15-40 %) freigesetzt. Inklusive nachgelagerter Prozesse verursacht die Schweinefleischproduktion 5,04 kg CO2-eq (konventionell) und 3,57 kg CO2-eq (biologisch), also deutlich weniger als Rindfleischproduktion. In der vorliegenden Arbeit wurde deutlich, dass die der Landwirtschaft nachgelagerten Schritte nur geringen Einfluss auf die THGE von Fleisch haben, weshalb es ratsam ist, Maßnahmen zum Klimaschutz in der Tierernährung und -haltung zu setzen. Des Weiteren ist ersichtlich, dass Bio-Fleisch das Klima um 16 % (Rind) bzw. um 29 % (Schwein) weniger belastet als konventionelles.

Beurteilende(r): Kromp-Kolb Helga
1.Mitwirkender: Lindenthal Thomas
2.Mitwirkender: Hörtenhuber Stefan

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