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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Maximilian Wanzenböck
(2019):
VERGLEICHENDE ÖKOBILANZ (LCA) VON HOLZERNTESYSTEMEN IN STEILLAGEN.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Forsttechnik (FT),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 91.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Ziel dieser Arbeit ist es die Umweltauswirkungen für die Bereitstellung eines Kubikmeters Holzes im Gebirgswald, vom Bestand zur Forststraße zu berechnen. Dies beinhaltet die Fällung, Rückung und Aufarbeitung des Holzes. Durch die Modellierung verschiedener Szenarien wird eine vergleichende Ökobilanzierung (LCA) diverser Holzerntesysteme in Steillagen unter Einsatz von Motorsäge, Seilharvester, Seilgerät und Seilforwarder erstellt. Durch Einbeziehung von Primärdaten (aus vorliegenden Studien) und der Datenbank Ecoinvent (Version 3.4) wurden mit der Software openLCA (Version 1.7) fünf verschiedene Holzerntesysteme modelliert. Die untersuchten Szenarien variierten hinsichtlich Rückedistanz, Hangneigung und Baumvolumen. Für die Bilanzierung wurden die Wirkungskategorien Klimaerwärmungspotential, Humantoxizität, Metallabbau, Feinstaubbelastung, photochemische Oxidation, terrestrische Versauerung und terrestrische Ökotoxizität mit dem Methodenpaket ReCiPe2016 Midpoint (H) betrachtet. Das Klimaerwärmungspotential für die Fällung, Aufarbeitung und Rückung eines Festmeters frei Forststraße liegt je nach Szenario und Holzerntesystem zwischen 4,3 und 27,9 kg CO2 äqu. m^-3. Die Umweltauswirkungen der Erntesysteme hängen vor allem von der Produktivität und dem Treibstoffverbrauch ab. Bei der Erhöhung der Rückedistanz beziehungsweise der Hangneigung, zeigte sich eine zunehmende Verschlechterung der unterschiedlichen Wirkungskategorien. Die motormanuelle Fällung und Aufarbeitung und anschließende Rückung mit Seilforwarder im Sortimentsverfahren ist bei den meisten Szenarien am umweltverträglichsten zu sehen. Bei der Erhöhung der Rückedistanz verschlechtert sich jedoch die bodengestützte Rückung im Vergleich zu Seilgeräten überproportional. Aus ökologischer Sicht ist im Gebirge die motormanuelle Fällung und Aufarbeitung dem Seilharvester vorzuziehen.
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Beurteilende(r):
Stampfer Karl
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1.Mitwirkender:
Kühmaier Martin