Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Stefanie Rüscher
(2013):
Vergleichende Betrachtung zur Verbreitung von Segetalarten in einer konventionell und biologisch bewirtschafteten Kulturlandschaft.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Botanik (Botany),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 45.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Die Biodiversität umfasst die Vielfalt des Lebens auf allen Ebenen: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt sowie die Vielfalt der Lebensräume und Ökosysteme. Eine reiche biologische Vielfalt stellt die Grundlage für das Funktionieren verschiedenster Prozesse im Naturhaushalt dar. Die Segetalflora leistet einen nennenswerten Beitrag zur Verbesserung der Bodengare und des Erosionsschutzes, bietet Kleinlebensräume für diverse Nützlinge und erhöht aufgrund ihrer phytosanitären Wirkungen die Selbstregulationsfähigkeit von Äckern. Weiters besitzen Ackerwildkräuter wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und hohe Nährwerte in ernährungsphysiologischem Sinne, welche jene von Kulturgemüse weitaus übertreffen. Dies beschreibt, welch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten den Ackerwildkräutern als Heilpflanzen und Wildgemüse zukommen.
Die Erhebungen sollen zeigen, ob es Unterschiede in der Verbreitung von Segetalarten zwischen biologisch und konventionell bewirtschafteten Systemen gibt und inwieweit biologische Anbauflächen in der Zusammensetzung der Begleitflora von ihrer Umgebung beeinflusst werden. Eine Umgebungskartierung der Vegetation rund um den Biobetrieb Rutzendorf soll hierfür die vorhandene Segetalflora dokumentieren. Die Vegetationsaufnahmen finden im Rahmen des seit 2003 bestehenden interdisziplinären Projekts „MUBIL – Monitoring Umstellung auf Biologischen Landbau“ auf dem Bio-Betrieb Rutzendorf der Landwirtschaftlichen Bundesversuchswirtschaften GmbH im Marchfeld statt.
Die Annahme, dass biologische Landwirtschaft zur Erhöhung der Biodiversität beitrage und somit auf biologisch bewirtschafteten Äckern eine größere Artenvielfalt herrsche, ist weit verbreitet. Ergebnis dieses Versuches ist jedoch, dass beide Wirtschaftsweisen eine nahezu identische Artenzahl aufweisen. Die minimal höhere Artenzahl biologischer Flächen ist als nicht signifikant anzusehen. Somit schlägt sich die knappe Überlegenheit in der Artenzahl biologischer Flächen nicht im Shannon-Index nieder. Auf den biologischen Flächen ist eine geringere Diversität im Sinne der Auffassung Shannon-Weaver’s zu verzeichnen, zudem unterliegen die Arten auf den biologischen Flächen einer geringeren Evenness. Welche Faktoren schlussendlich ausschlaggebend für diesen Versuchssausgang sein mögen, wird genauer erläutert.
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Beurteilende(r):
Bernhardt Karl Georg