Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Andreas Hudler
(2014):
Populationsbiologie und Gefährdung der Krebsschere (Stratiotes aloides L.) in Au-Gebieten der Donau in Niederösterreich und Wien.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Botanik (Botany),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 117.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- In dieser Arbeit wurden die aktuelle Verbreitung des aquatischen Makrophyten Stratiotes aloides sowie der Zustand der vorhandenen Populationen und deren Gefährdung in den Wiener und niederösterreichischen Donau-Auen untersucht. Dazu erfolgten über die Vegetationsperiode 2013 Begehungen der Standorte, bei denen die Bestands-, die phänologische Entwicklung und die vorliegenden Einflüsse wie Wasserstandsentwicklung, Hydrochemie, Lichteinfall, Begleitvegetation etc. erhoben und anschließend in Bezug gesetzt wurden. Stratiotes aloides kommt rezent an 4/9 beschriebenen Standorten im Untersuchungsgebiet vor, alle 4 Standorte liegen in Schutzgebieten. An zwei Standorte wurden starke Beeinträchtigungen der Bestände festgestellt, an nur einem Standort kam die Art in ihrem Optimalzustand vor. Zu einem Standort konnten nur eingeschränkt Daten erhoben werden. Aufgrund der reingeschlechtlichen Bestände konnte an keiner Population generative Vermehrung nachgewiesen werden, in drei Populationen lag ausreichend vegetative Vermehrung zu deren Fortbestand vor. Als Hauptursache für die Gefährdung von S.aloides im Untersuchungsgebiet wurde die durch wasserbauliche Maßnahmen zum Erliegen gekommene Auendynamik mit unterschiedlichen direkten und indirekten Einflüssen auf S.aloides festgestellt. So sind langfristig alle besiedelten Gewässer von Verlandung bedroht, ohne dass die Pflanzen durch Verdrift neue Standorte besiedeln könnten. In einem Fall lag akute Verlandungsgefahr und daraus resultierend eine verminderte Konkurrenzkraft der Art gegenüber Arten späterer Sukzessionsgrade vor. In einem anderen Fall wird eine Beeinträchtigung durch hydrochemische Verhältnisse angenommen, was an diesem Standort in Kombination mit anthropogener Störung und suboptimalen Standortfaktoren beinahe zum Verschwinden der Art geführt hat. Zum Erhalt der Art im Untersuchungsgebiet sind dringend Maßnahmen wie großflächige Auen-Revitalisierung oder die künstliche Schaffung von Ersatzstandorten erforderlich.
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Beurteilende*r:
Bernhardt Karl Georg
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1.Mitwirkender:
Hameister Steffen