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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Nicolas Fischer (2016): ERFASSUNG DES KUNSTSTOFFTRANSPORTES IN DER DONAU BEI BAD DEUTSCH-ALTENBURG UND IM ABLAUF EINES KUNSTSTOFFHERSTELLERS.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiven Wasserbau (IWHW), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 207. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Kunststoffe sind synthetische Polymere mit einer Vielzahl von Vorteilen in der praktischen Anwendung. Kunststoffabfälle verbleiben aufgrund ihrer Beständigkeit lange in der Umwelt. Eine bedeutende Kunststoffsenke bilden hierbei die Weltmeere, wobei Fließgewässer wesentliche Eintragspfade darstellen können. Dennoch gibt es kaum genauere Untersuchungen zu dieser Thematik. Um das in Fließgewässern transportierte Kunststoffmaterial messen zu können, wurde ein Messgerät entwickelt, mit dem die Verteilung der Kunststoffkonzentration sowie des –transportes über die Breite sowie die Tiefe eines Gewässers erfasst werden kann. Ausgehend von fünf Messungen an der Straßenbrücke bei Bad Deutsch-Altenburg wurde festgestellt, dass in einem Durchflussbereich von 1500-3000 m³/s zwischen 6-66 kg/d bzw. 3-98 Mio. p/d an Mikrokunststoff(<5 mm) sowie zwischen 19-160 kg/d bzw. 4-102 Mio. p/d an Gesamtkunststoff transportiert werden. Kunststoffkonzentration und –transport nahmen dabei mit steigendem Durchfluss zu. Infolge der Turbulenzen kam es zu einer Durchmischung des transportierten Materials über die gesamte Wassertiefe. Dennoch konnte tendenziell das meiste Material im Uferbereich sowie an der Wasseroberfläche gemessen werden. Zusätzlich kommt es an Fließgewässern häufig zu punktuellen Kunststoffeinträgen. Um den Anteil eines Primärkunststoffproduzenten zu bestimmen, wurde dessen Ablaufkanal in die Schwechat an fünf Messtagen beprobt. Neben Rohmaterial (Pellets) wurde auch eine große Menge an feinsten Kunststofffäden (Flusen) gefangen, wobei die Kunststoffmenge in Abhängigkeit zum Durchfluss sehr stark schwankte. Die Tagesfracht der Pellets lag an den fünf Messtagen zwischen 0,01 und 0,35 kg/d und unterschritt somit deutlich die bewilligte Emission. Auf Basis der vorliegenden Arbeit konnten daher erstmalig die Charakteristik und Größenordnung des Kunststofftransportes in einem großen Fließgewässer sowie der Eintrag eines Kunststoffproduzenten ermittelt werden.

Beurteilende(r): Habersack Helmut
1.Mitwirkender: Gmeiner Philipp

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