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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Florian Rotteneder (2018): INTEGRATIVE REGENWASSERBEWIRTSCHAFTUNG IM URBANEN RAUM ALS GRUNDLAGE FÜR DIE HYDRAULISCHE ENTLASTUNG VON KANALISATIONSANLAGEN.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz (SIG), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 119. UB BOKU obvsg

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Die bestehenden Kanalisationsanlagen (Misch- bzw. Trennsystem) funktionieren nach dem sog. „Ableitungsprinzip“, wonach neben den eigentlichen Schmutzwässern auch alle Regenwasserabflüsse, ungeachtet von dessen Ursprung und Verschmutzungsgrad, schnellstmöglich zentral abgeleitet werden. Der eigentliche Reinigungsvorgang der Abwässer findet in der Regel erst am Ende des Kanalisationssystems in den Kläranlagen statt (End-of-Pipe-Prinzip). Gleichzeitig führen eine tendenziell zunehmende Urbanisierung mit simultan einhergehender Flächenversiegelung sowie negative Auswirkungen des Klimawandels aufgrund zunehmender Extremwetterereignisse vermehrt zu hydraulischen Überlastungen bestehender, historisch gewachsener Entwässerungssysteme. Angesichts dieser Entwicklungen bietet die Abkopplung von nicht oder nur gering verunreinigten Oberflächenabflüssen in Form einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zur hydraulischen Entlastung der siedlungswasserwirtschaftlichen Infrastruktur zu leisten. Kern dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, in welcher Form eine Regenwasserbewirtschaftung zur hydraulischen Entlastung bestehender Kanalisationsanlagen im Kontext von Siedlungs- und Stadtentwicklung beitragen kann. Dazu wird, aufbauend auf den rechtlichen und technischen Grundlagen und der Analyse von Referenzkonzepten in der Literatur, ein Leitbild für ein integratives Regenwassermanagement in Österreich erstellt. Anhand eines konkreten Fallbeispiels, erfolgt abschließend eine GIS-basierte Abkopplungsanalyse, in der potenzielle Flächen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung eruiert und bewertet werden. Ausgangsszenario ist dabei die Überlastung eines Mischkanals in Wien, aufgrund eines Starkregenereignisses im Jahr 2010. Dabei hat sich gezeigt, dass im betrachteten Untersuchungsgebiet trotzt urbaner Verhältnisse und bestehender Zwänge, theoretisch ausreichend Potenzial für eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung besteht.

Beurteilende(r): Ertl Thomas
1.Mitwirkender: Kretschmer Florian

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